Ich wurde gerade zu einer Kaufberatung "verpflichtet" und versuche in dem Zuge, herauszubekommen was die beiden 16" Prospectoren von Wenonah und Nova Craft unterscheidet.. der Wenonah soll ja näher am "Original" Chestnut Prospector liegen, der Nova Craft eher nicht, obwohl es beim Händler doch wieder genau so steht?? Wie sieht es mit der Qualität aus, Verarbeitung und so etwas, bei Vinylsüllrand vielleicht nicht ganz so wichtig..? Habe bisher nur mal den Nova Craft in Aktion gesehen, aber nicht selbst gepaddelt. Würde mich vor allem interessieren, wie die Eigenschaften für stehende und leicht fließende Gewässer sind. Zuladung etc. ist anscheinend in etwa gleich..
Hier siehst Du meinen Prospector von Wenonah in Action. Ja, was soll ich Dir sagen? Ich weiß gar nicht wo ich da anfangen soll? Das Boot fährt sich einfach in jeder Hinsicht geil, auf dem fließenden Fluss wie auch auf dem See. Gut alleine oder mit viel Gepäck zu zweit.
Hi Jan, ich würde beim Prospector in RX zumindest den von Bell in den Vergleich miteinbeziehen. Ein entscheidendes Kriterium sollte die Steifigkeit sein, zuviel oilcanning mindert den Spaß beträchtlich. Besonders im Stehenden und leicht fließenden Gewässer! Für den Einsatzzweck wäre natürlich auch ein laminiertes Kanu eine Überlegung wert. Viel Spaß beim Testen,
In der Verarbeitung sind sicher alle drei Marken gut, hinter der Kommastelle liegt Bell knapp in Führung. Bei Bell und We.noh.nah kann ich nur die Laminatboote bewerten.
NovaCraft: Die Prospectoren haben einen abgeflachten Boden, um mehr Anfangsstabilität zu erzielen. Nachteil hierbei: Mehr Reibungswiderstand, die Boote laufen deutlich "zäher". Insgesamt ist die Verarbeitung gut, das Tragejoch "luxuriös", die Boote relativ häufig am Markt, daher auch mal gebraucht zu kaufen. Vielleicht fühlt sich ein Einsteiger anfangs darin etwas wohler, da weniger "kippelig".
BELL: Runderen Boden, sehr gute Verarbeitung von Laminat und Holz, sehr leichter Lauf, WhiteGold (wird wohl nicht mehr produziert) wäre die beste Wahl beim Laminat, da außen noch eine GelCoat-Schicht schützt - zumindest wenn der Prospector als Tourenboot auf Flüssen genutzt werden soll.
WE.NO.NAH: Verarbeitung auch sehr gut, genial bei Laminatbooten der optional erhältliche "einlaminierte" Kevlar-Bugschutz. Der ist nich aufgeklebt, sondern ab Werk mit dem Deckharz bündig an den Steven eingearbeitet. Das Boot hat vielleicht minimal weniger an Volumen im Bug, dürfte in Grenzsituationen vielleicht einen kleinen Tick weniger trocken laufen, hat aber von den genannten Booten den rundesten Boden und den größten Kielsprung.
Die RX-Boote von Bell und we.no.nah bin ich noch nicht gepaddelt, da kann alles wieder ganz anders aussehen.
1967oldmaster
(
gelöscht
)
Beiträge:
04.08.2010 09:31
#5 RE: Welcher Prospector - Unterschiede zwischen den Modellen?
da gabs mal im Kanumagazin einen Vergleich der unterschiedlichen Prospectoren mit einem fast-originalen was-weiß-ich Modell, ich schau mal ob ich den noch finde und lasse ihn dir dann zukommen. Für Einsteiger ist vielleicht aus den von Frank genannten Gründen der Nova Craft nicht schlecht. Wir hatten als Einsteiger den 17er und der hat uns sehr getaugt, auch auf gaanz leichtem Wildwasser.
If we may believe the advertizing, Bells' Prospector is a refined version of the original Prospector, Wenonah's Prospector is the closest thing to the original Prospector that you will find anywhere, Swift's Prospector is similar to the legendary Chestnut Prospector and Nova Craft's Prospector is faithful to the original Prospector... But from all the things I have heard, read and experienced myself, I suspect that several of those so called Prospectors are whitewater oriented offshoots of the original Wood & Canvas Prospector, just like the Swift Dumoine is the whitewater oriented offshoot of the Swift Kipawa. But in that case they didn't call this design Kipawa, nor did they call it Prospector -- although they possibly could have sold much better then?
Dirk Barends
Andreas Schürmann
(
gelöscht
)
Beiträge:
04.08.2010 10:32
#8 RE: Welcher Prospector - Unterschiede zwischen den Modellen?
Alle Boote sind recht ähnlich, auch wenn der NovaCraft mit seinem flachen Boden sicher weiter vom Original weg ist.
Wegen des wenig abweichenden Fahrverhaltens würde ich mein Augenmerk auf andere Details legen. Z.B. finde ich die NovaCraft-Flechtsitze zum knieen vorne etwas zu eckig, aber das Joch ist super, gerade für die schwere Royalexversion.
Wer die Wahl hat, hat ...
Gruß Andreas
"Doch es ist mit dem Feuer ähnlich wie mit dem Schwimmen, mag kommen was will, man sollte es beherrschen." :Feuer, Andy Müller
danke für eure Antworten, das hilft mir schon mal ein ganzes Stück weiter - meine Meinung zum Flachboden für Anfänger ist nämlich, daß sie lieber am Anfang etwas gefordert werden, dann lernen sie es schneller, haben aber am Ende mehr davon.. also fliegt der NC wohl erst mal raus. Bell oder Wenonah, Royalex oder Glas, das wird wohl letzlich am Budget entschieden - ist denn das Oilcanning bei RX in dieser Breitenklasse so schlimm? Ich selbst bin sowas in der Richtung Tourentandems bisher nur in Laminat gepaddelt, genauer Clipper Tripper Kevlar und Hellmann Prospector, Scout, und irgend so ein anderes Viech in 18", die waren alle "rock solid" und leicht - gibts aber hier leider nicht.
Wir hatten mal einen 17er von NC in RX, der hatte überhaupt kein Oilcanning. Mit dem sind wir von Flachwasser bis WW2 alles gefahren. War für uns als Anfänger gut, und als wir schon besser paddeln konnten waren wir auch nicht unterfordert
Ich dachte bisher auch Oilcanning wäre eher ein Problem der billigeren PE-Schleudern.. oder wenn man die RX-Freunde umgedreht in der prallen Sonne mit 'nem Holzhaufen drauf lagert (alles schon gesehen.. D8).
;D
Jan
Amateur
(
gelöscht
)
Beiträge:
04.08.2010 15:42
#12 RE: Welcher Prospector - Unterschiede zwischen den Modellen?
Manchmal ist Oilcanning gewissermaßen eingebaut wie dieses Bild (von Boris unlängst eingestellt) so schön anschaulich zeigt. Irgendjemand hat das als "negativer Kielsprung" bezeichnet.
Axel
"There is nothing- absolutely nothing- half so much worth doing as simply messing about in boats." Ratty to Mole in Kenneth Grahame's "The Wind in the Willows". P A D D E L B L O G . P O L I N G T R E F F E N 2010
Äääh.. ja. Schönes Bild.. haben die versucht um das sich drehende Boot herumzulaufen, um immer oben zu bleiben? D8 Kann natürlich auch sein, daß es eins der berühmten Flachbodenboote mit Bug-Kiel ist ;D
Zitat von MahyonggÄääh.. ja. Schönes Bild.. haben die versucht um das sich drehende Boot herumzulaufen, um immer oben zu bleiben? D8
Interessante These - Kanurundlauf statt Eskimorolle? Die weitere Bilderfolge von Bo zeigt aber das dies keine neue Freestylevariante darstellen sollte, sondern eher als "klassischer" Programmteil anzusehen sein dürfte. (Ob denn Herren bewußt ist, wie erfolgreich sie mit ihrer Darbietung in diesem Fachforum geworden sind?) Gruss marmotta
Auf jeden Fall macht der Bugpaddler ne klasse Figur. So weit aufgekantet würden die meisten Paddler schon schwimmen ... Den Oberkörper immer schön senkrecht über dem Boot .....
Ich habe jahrelang den Prospector von Novacraft in Kevlarausführung gepaddelt und war sehr zufrieden mit der Qualität und dem Handling. Mittlerweile verarbeitet NC noch besser als zur Zeit meines Einkaufs. Den Wenonah P kenne ich auch, ein Freund fährt ihn (auch in Kevlar). Er liegt formmäßig näher am Original, ist gut verarbeitet und scheint ebenso widerstandsfähig zu sein wie der NC. Sollten die beiden preisgleich bzw. ~ähnlich sein, würde ich wegen der Form den Wenonah nehmen.
Hehe, der gute Mann vorne hatte aber auch gar keine Chance - sein Sternmann hat ja die ganze Zeit mit der Hand am Boot gezogen, wie auf Bild 2-3 zu erkennen ist ;D
Bezüglich Kevlar - ja, das wäre auch eine schöne Variante, ist im Moment aber zu kostenintensiv. Für die geplanten Belastungen reicht RX auch allemal aus..
Zitat Habe bisher nur mal den Nova Craft in Aktion gesehen, aber nicht selbst gepaddelt.
Wenn NC, dann besser kein RX light. Habe letztes Jahr den 16er im Vergleich zu meinem NC Prospector SP3 (dreilagiges PE, schwer, aber unzerstörbar...) gepaddelt. Fühlte sich lahm und träge an, nur beschleunigen ging aufgrund des geringeren Gewichtes besser.