im Fred "zeigt her Eure Messer" habe ich ja einige Eurer Schätzchen gesehen. Aber jedes Messer ist ja nur so gut wie seine Schneide. Deshalb möchte ich hier mal einen kleinen Austausch über das Schärfen machen. Meine momentane Kombination die sehr gut funzt ist die:
Japanischer Wasserstein von Dick 3000/6000 und Filzscheibe für die Bohrmaschine mit Schleifpaste. Damit dekomme ich endlich wirkliche Rasierklingen hin und mir scheinen die Schneiden auch länger schnitthaltig zu sein.
Nur - unterwegs habe ich keine Bohrmaschine mit Filzscheischeibe - hat jemand von Euch eine gute Lösung für unterwegs?
Ich bin dazu über gegangen, für die verschiedensten Anwendungen Diamant-Schleifplatten verschiedenster Körnung mitzunehmen. Dazu nutze ich dieses Paket für Uneterwegs: http://www.conrad.de/goto.php?artikel=814219 Klein, handlich und leicht. Der Vorteil, gute Schleifergebnisse ohne Schleiföl. Man kann mit diesen trocken schleifen oder mit Wasser, was unterwegs (von wegen dem Umgang mit Narungsmittel) von Vorteil ist. Zuhause benutze ich die großen und schwereren Diamant-Schelifplatten. Von früher habe ich auch noch für ganz spezielle Anwendungen die unterschiedlichsten Schleifsteine. Im wahrsten Sinne des Wortes "Schleifsteine", da ich die verschiedensten Steine habe, auch "Läppsteine" aus reinem Steinmaterial.
Aber das ist meine Krankheit als gelernter Werkzeugmacher.
Ich habe eine Diamantschleifplatte mit einer 2500 Körnung, dass ist fast wie polieren. Polieren tue ich die entsprechenden Werkzeuge (nicht nur Messer) die dadurch an Schneidqualität gewinnen auch per Hand. Mit Maschinen schleife ich keine Schneidwerkzeuge, höchstens schleife ich mit Maschinen einen Schraubendreher nach oder einen Meißel (egal ob ein Handmeißel oder einen Dreh- oder Hobelmeißel.) Dann noch Bohrer. das war es auch schon.
EDIT/ANMERKUNG: Die Körnung bei den Diamantplatten verhält sich anders, als bei Scheiben und Diamant-Scheiben für Maschinen. Grobe Platten tragen viel material ab und feine verhalten sich um einiges sanfter, als Schleifsteine/Diamantscheiben an Maschinen.
Georg
Kunst ist schön, macht aber viel arbeit! (Karl Valentin) Paddeln ist Erholung von der Arbeit!
Für Polierscheiben kann ich mich nicht begeistern, die weiche Scheibe ergibt keine optimale Klingengeometrie. Wenn ein 6000er-Stein nicht genug poliert gibt es ja auch noch 8000er (mein Favorit) bis zu 16000er. Polierpaste(z.B. Gundelputz) auf einer Glasplatte(aufdauer zu weich) oder auf einem alten HSS-Sägeblatt geht auch gut zum polieren. Hochweiße Büropapiere geben auch einen feinen letzten Schliff. Papier auf eine harte Unterlage und das Messer nur ziehen, die halten aber nicht sehr viele Züge durch.
Das mit der Schnitthaltigkeit habe ich auch beobachtet, scharfe Klingen bleiben länger scharf und noch eine Beobachtung die ich gemacht habe, erst ab dem dritten Schärfen werden die Klingen wirklich gut. Als ob der Stahl braucht um sich an seine Form zu gewöhnen.
Für Einsteiger: Wirklich schärfen kann man nur guten Stahl, wenn es garnicht gelingen will ist das Material eventuell nicht so doll.
Schärfen ist eine kunst die leider mit der zunehmenden Verbreitung von Elektrowerkzeugen verloren geht.
Grundsätzlich gilt eigentlich, das man ein Messer nicht in die Verlegenheit kommen lassen sollte, das es stumpf wird. Wenn der Grundschliff stimmt, reicht es normalerweise ein Messer nur abzuziehen. Und beim abziehen hört man es wenn das Messer scharf ist. Ich persönlich benutze überhaupt keine irgendwie elektrisch angetriebenen Geräte. Die braucht man meiner Meinung nach auch nicht. Grundschliff (wenn es überhaupt mal notwendig sein sollte) Lansky
Unterwegs benutze ich einen uralten Diamantschleifer (geringe Körnung) von -Mist Namen vergessen..irgendeine US-Amerikanische Firma. Kein Öl- nur draufspucken.
Aber vor allem gilt....Messer erst gar nicht stumpf werden lassen.
Wie gesagt, die Schleifplatten (auch wenn von einer anderen Firma) habe ich auch -wobei 32x100 noch sehr human ist, meine sind etwas größer-. Was mich dabei gestötz hat, dass diese recht schwer sind und auch im Anschaffungspreis recht hoch (jedenfalls, die ich habe).Bei diesen kleinen Platten, habe ich den Vorteil, dass es mich nicht stört, wenn da bei den (recht günstigen) Teilen mal durchs Transportieren, sei es bei Fuss, auf'm Rad oder im Boot mal eine Macke bekommen. Das Sortiment passt in eine normale Bestecktasche und die Grobe Platte kann man getrost auch mal als Raspel benutzen udn nicht so feine für gröberes, wie z.B. eine Axt. Selbst eine Axt, die eine fiese Katsche bekommen hatte, weil sie beim Hacken auf einen Beton-Stahlnagel gekommen ist, habe ich so wieder hin bekommen, ohne das es auf allzuviel Arbeit hinauslief.
Polieren macht nur da sinn, wo es das Material, sprich die Molekularstruktur überhupt zulässt, dass es dazu zu einer Verbesserung kommt. Nicht selten sind Geräte nach dem polieren stumpfer.
Übrigens dem Satz "Für Einsteiger: Wirklich schärfen kann man nur guten Stahl, wenn es garnicht gelingen will ist das Material eventuell nicht so doll." kann ich so nicht zustimmen.
Man muss nur die entsprechenden Mittel für das Material anwenden. So kann man z.B. einfachen Stahl auch "scharf" bekommen. In der Landwirtschaft kennt man dies (jedenfalls früher). Dort hat man Sicheln und Sensen nicht durch schleifen geschärft, sondern durch das dengeln. Dann wurde nur noch während des Arbeitstag der gedengelte Bereich mit dem Wetzstahl abgezogen. Anschließend hat man je nach Nutzung die Sense/Sichel wieder "scharf gedengelt". Ist eigentlich ein schönes Bild gewesen, wenn die "Alten" dann abens im Hof saßen und die Sicheln dengelten. Ist übrigens gar nicht so einfach, das hin zu bekommen, ohne das sich die Schneide wellt. Ich hab's noch gelernt von einem der "Alten". Angewendet habe ich dieses Wissen dann mal mit einer Kindergruppe in einem Camp, wo sich dann jeder aus einfachen Flachstahl ein eigenes Messer hergestellt hat.
Georg
Kunst ist schön, macht aber viel arbeit! (Karl Valentin) Paddeln ist Erholung von der Arbeit!
@ GeorgS: Da hast Du recht! Es hätte heißen müßen: "Wirklich schärfen kann man nur harten Stahl."
Verformung wie z.B. denkeln auch eine Möglichkeit Stahl zu härten. Aus schlechtem Stahl kann man aber trotzdem keine gute Sense machen. Aber wer sich für wirklich scharfe Schneiden interessiert sollte mal bei den Sensen studieren. Einen frei stehenden Grashalm ohne Wiederlager zu druchtrennen ist gar nicht so einfach.
Wenn man gut mit einem Wetzstahl umgehen kann passiert etwas ähnliches der Grat wird hin- und hergebogen und härter, der Abtrag muß dann so bemessen sein das eine scharfe Schneide bleibt. Stähle mit hohem Kohlenstoffanteil und andere Hochlegierte Messerstähle, mögen das aber nicht so gern und verspröden schnell, dann sieht man lauter keine Ausbrüche an Schneide.
jetzt hast Du mich aber verblüfft. Ich habe Deinen Link gedrückt und weil mein Internetanschluss so langam ist, habe ich die Forumsbeiträge weiter gelesen. Dadurch habe ich auch nicht gesehen, dass auf der Seite ein Video läuft.
Beim lesen der Forumsbeiträge habe ich mich dann gewundert "Wie machen das die Anderen schon wieder, dass man beim Forum lesen auch noch Schleifgeräusche hört". Ein Klick auf den anderen Tab hat dann für Aufklärung gesorgt.
Danke für die Beiträge - die Diamantfeilen von Conrad werde ich mal zum Test bestellen. Meine Filzscheibe ist übrigens recht hart und formstabil - da lässt sich schon eine Form der Schneide vorgeben.
In Antwort auf:Schock - habt Ihr Euch das Video angesehen?
Das Messer ist nicht sein's - hat er von der Firma gesponsert bekommen Wär' das mein Messer, wär' er mein Todfeind -so'was macht Mann doch nicht! Also Mann - ein richtiger Mann macht das nicht
Und das mit dem Schärfen darf man nicht so ernst sehen - sind doch nur Messer?
ich hasse den schleifschei..., ich hasse stumpfe klingen, meine klingen gehen zum schanz, der macht die scharf auf chirurgen niveau, das reicht für 8 wochen bush und länger, für unterwegs reicht dann ein belgischer brocken der extraklasse: http://www.belgischer-brocken.com/ moose man muss nicht alles selbst machen, aber man kann, ich kanns nicht
Nicht so scharf wie möglich, sondern so scharf wie nötig! -Stammt von einem großen Messerhersteller, leuchtet mir aber völlig ein und entspricht auch meinen ( schlechten ) Erfahrungen.
Danke Heinz, heute nicht! Außerdem, Du kennst das ja: Ein Stückchen Tape und ein Stückchen Taschentuch findet sich schon wenn nötig. Das Thema Pflaster ist auch nichts für die "richtigen Männer" hier im Forum. Und eine Fotoorgie: "Meine schönste Verletzung", möchte ich mir selbst ersparen. Schneidige Grüße,
Ps. Irgendwie wundere ich mich über die vielen Messermodelle, ohne Rutschschutz zur Klinge. Da würde mich das Thema Verletzungen durch Messer dann doch interessieren. Ich bin fast sicher, da bin ich nicht der einzige mit Erfahrung.
Eine Porzelan tasse kann auf der Tour hilfreich sein die tasse sollte am boden (Tassenboden)rau sein. Ich habe einen Porzelan abziehstahl (Fleischer)und der ist echt super hat aber auch seinen preis 80€ mfg Berti
In Antwort auf:Porzelan tasse kann auf der Tour hilfreich sein
An Porzellan abziehen geht ganz gut, auch mit Keramik, aber man sollte die Tasse danach nicht mehr auf (geölte) Holzflächen (z.B. Küchenkiste, Bretter) oder sowas stellen. Die Ränder, die sich bei geringer Feuchtigkeit leicht bilden dringen sehr tief ins Holz ein und sind nicht mehr weg zubekommen.