hallo martin, hi canoefriend´s
die welse fließt in der schönen uckermark dahin: zwischen biesenbrow (geburtsort von ehm welk (siehe auch: die heiden von kommerow)) und der welsemündung (hohensaaten-friedrichsthaler wasserstraße) ca. 5 km hinter schwedt/oder (flussabwärts) ist die welse ein wald und wiesenbach - eher unspektakulär und überwiegend melioriert. natürlich sind einige sohlschwellen und wehre drin, aber die sohlschwellen würde ich im oc nur bei hochwasser fahren und die wehre im oc gar nicht. wir sind nach der "wi-e-dervereinigung" mit den pe-tupperschüsseln (ww-kurzboote, kajaks) von lettmann und prijon die wehre und sohlschwellen runtergekachelt, da blieb ordentlich material im bach!
die wehre sind - soweit ich mich erinnere - alles bewegliche stauwerke, mit fallhöhen bis zu 3 metern, wenn ich daran denke, tun mir jetzt noch die knochen weh .... die wasserteifen hinter den wehren sind sehr unterschiedlich, mal sind es nur 30 zentimeter, mal kann man mit boot komplett durchtauchen.
wie immer bei ner wehrbefahrung: vorher aussteigen und selbst gucken, niemals jemandem blínd hinterherfahren, es haben schon viele paddler unter angetriebenen baumstämmen, die sich im wehrablauf verkantet haben, ihr ende gefunden oder spektakuläre rettungsaktionen herausgefordert..., zum glück steht ja an den meißten wehren, dass die befahrung verboten ist - lebensgefahr -
am besten fährt man die welse im herbst und im frühling nach ausgiebigen regenfällen oder im winter. im sommer ist sie ordentlich verkrautet. ich habe im bach schon forellen gesehen. am oberlauf der welse liegt der ort görlsdorf - nicht girlsdorf !!! - , dort war (- ist?) ne fischzucht mit ordentlich vielen fischteichen. wir hatten damals nen guten draht zu den fischern, die haben uns immer gesteckt, wann sie die fischteiche ablassen, dann gab es schwung!!! wir sind dann mit helm (!!!) die welse runtegeheizt, kehrwässer gab es so gut wie keine, wir haben uns immer die helme von kanupolospielern geliehen, die hatten visiere, denn der bach ist (war?) ordentlich bewachsen (haselnußsträucher, weiden etc.), da hat dich das wasser einfach durchgelutscht. ohne visier vor dem helm hätte man ausgesehen wie frisch verprügelt. ist immer alles gutgegangen - jugendlicher leichtsinn. gut raus kommt man im ort passow, da gibt es? (gab es!) einen bahnhof und ne busverbindung nach schwedt und angermünde.
das schönste stück welse ist der leider wohl gesperrte oberlauf. der beginnt am wolletzsee (5 km von angermünde entfernt), mäandert dann durch ein wald- und sumpfgebiet bis görlsdorf und dann wird es steinig und schnell. die haben beim bau einer eisenbahnstrecke (angermünde-stettin), die lange parallel zur welse verläuft, viele spitze steine in den bach rollen lassen, sodass sich edelkanus dort bestimmt nicht gut machen.
der unterlauf zwischen passow und vierraden ist eher langweilig, man fährt da etwa 10 kilometer lang (fast geradeaus)neben der pck-gmbh (petrolchemie und kraftstoffe - eine raffinerie!) her und kann sich im schornsteinzählen üben. ab vierraden (hat auch ne busverbindung nach schwedt) wird es wieder für 3 kilometer etwas abwechslungsreicher. kurz vor der mündung haben sie ende der 90-ziger einen neuen hafen gebaut und ich glaube die mündung auch umgeleitet oder verbaut.
wenn du rauskommst aus der welsemündung geht es rechts nach schwedt (5 km), dort hast du 3-4 wassersportvereine, bahnhof etc. wenn du links lang fährst, kommt nach 8 km die polnische-(mittlerweile eu-innen-)grenze und nach insgesamt etwa 50 kilometern stettin.
das stück passow-schwedt schafft man gut an einem tag, von biesenbrow nach schwedt denke ich nur an einem tag, an dem es lange hell ist.
wenn meine stippis größer sind, werde ich mit den die welse auch wieder fahren, welches teilstück - das verrate ich nícht ...
na denn viel spass, und falls mal jemand von den "verbotenen früchten" nascht, dann kann er mir ja mal ne - private - mail schicken, wie es war..., mir kribbelts auch schon wieder in den fingern, es wird herbst in der uckermark!
fahrt schön rechts und grüßt die leute!
canoefriend alex