in meinem nächsten Projekt möchte ich mich an einem Holzvergaser-Ofen in der "Hoboausführung" probieren. Ich habe bereits einige Infos gesammelt und glaube auch die Funktionsweise verstanden zu haben, aber:
WER HAT ERFAHRUNG MIT SO 'NEM DING, BAUPLÄNE, WER HAT SO EIN TEIL DAHEIM, WER HAT SICH DARAN SCHON AUSGETOBT, MIT LÜFTER/OHNE LÜFTER, BRINGT DAS PRINZIP WIRKLICH SO VIEL, BILDER, LINKS, WER KANN MICH DA WEITERBRINGEN (möchte meine Misserfolge reduzieren)?
Danke schon mal.
Gruß aus Unterfranken
Wolf, der sich neben seinem Hausbau immer noch Zeit für andere Projekte nimmt
Hallo Wolf! Wie um Himmels Willen kommt man den auf so eine Idee? Ist ja ein spannendes Prokjekt, aber wo sollen denn da die Vorteile sein? Zunächst mal dürftest du Schwierigkeiten haben in dern Natur geeigneten Brennstoff zu finden. Das Holz sollte sehr gleichmäßig trocken sein - und draussen ist immer etwas feucht. Das Gas selbst ist auch nicht ohne: Das besteht immerhin zu 34% Kohlenmonoxid . Dann hast Du noch das Problem mit dem Kondensat, was viele Amoniumverbindungen und andere Schweinereien enthält, alkalisch und somit Sondermüll ist. Für einen ordentlichen Wirkungsgrad sollte man auch eine Größe für min. ca. 50KW haben. Das alles für ein bischen Hobo? Da würde ich sagen lass lieber ein paar Evolutionsschritte aus und baue einen Kugelhaufenreaktor
Bin auf jeden Fall gespannt wie es weitergeht. Liebe Grüße, Sebastian
-- "Das Böse ist keine Macht ausserhalb von uns selbst. Böse ist schlicht und einfach unsere eigene Weigerung uns selbst in den anderen Menschen zu erkennen" (Richard Powers)
Hi Wolf, sehe ich auch so. Es wird auf jeden Fall mehr Material brauchen, schwerer werden und weniger robust weil mehr Teile. Wofür den Aufwand treiben wo die Hobos doch schon mehr als gut funktionieren. Ausgenommen nat. unloeschbarer Forscher- und Basteldrang. Es gibt sowas ja zu kaufen, aber ehrlich, die reden sich das schoen...Der kocht auch nicht schneller und effektiver als ein gut funktionierender 08/15 Hobo. CU Bernd
@Bernd: Du hast recht, aber machen nicht gerade unnötige Dinge das Leben schön? Und Kaufen kann jeder, außer es fehlt das Geld
@Olaf: Danke schon mal!
Wahrscheinlich werde ich mich erst mal an einer billig-Dosen-Version versuchen, eh' ich mein teures Edelstahl-Material schrettere. Ist zwar gegen meine Linie, aber man sollte auch mal über seinen Schatten springen können.
Bin immer noch offen für neue Infos. Vor allem interessieren mich Erfahrungsberichte. Wer hat denn so ein Teil?
Mir gefällt der Ofen von backpackinglight aus England (der eigentlich aus Holland kommt) am besten, sieht eher unkompliziert aus und vor allem, keine Batterien etc. Und er sieht auch schön aus (zumindest neu...), was ja auch zu berücksichtigen ist.
LG Heinz
Nur zahme Vögel träumen von der Freiheit, wilde Vögel fliegen. Wer vom Weg abkommt lernt die Gegend kennen.
Hi Leute, ich habe jetzt ein wenig über diese Holzvergasertechnologie nachgedacht (ja, kommt vor) und bin zu dem Schluss gekommen, dass gerade die Hobos eventuell beim Betrieb im Zelt/Tipi gegenüber den "normalen" Hobos doch einen Vorteil haben könnten. Durch die zusätzliche, gezielte Verbrennung der Holzgase (zählt da auch der Rauch dazu?) kommt es ja vielleicht zu weniger Russ/Rauchbelastung im Zelt und zu weniger Ablagerungen an den Töpfen. Liege ich da richtig oder sehe ich das komplett falsch??
LG Heinz
Nur zahme Vögel träumen von der Freiheit, wilde Vögel fliegen. Wer vom Weg abkommt lernt die Gegend kennen.
Holz brennt ja garnicht - Auch im "normalen" Feuer verbrennt immer das Gas.
Inwieweit es rußfrei verbrennt hängt wesentlich von den Verbrennungstemperaturen, von der Sauerstoffmenge und der Zeit die, die Gase im Heizenbereich sind, ab.
Die Holzqualität hat besonders Einfluß auf die Verbrennungstemperatur und bei kleinen Feuern ist es schwierig die 3 Dinge so zusammen zu bringen, dass es nicht rußt. Durch technische Lösungen kann man da natürlich die Verbrennung verbessern. Du Kannst aber sicher auch in einer Feuerbox ein 1A-Feuer ohne Ruß und Rauch hinkriegen, dann darf man aber natürlich nicht mit Kilo schwerem schlechten Holz die Flamme ersticken.
Ein offenes Feuer will geflegt werden, die nicht Pyromanen sind sicher mit einem Gasöfchen glücklicher.
"Einfach ist besser als kompliziert. Ist aber trotzdem interessant!",
und das sehe ich auch so! Heinz vermutet:
"Durch die zusätzliche, gezielte Verbrennung der Holzgase (zählt da auch der Rauch dazu?) kommt es ja vielleicht zu weniger Russ/Rauchbelastung im Zelt und zu weniger Ablagerungen an den Töpfen. Liege ich da richtig oder sehe ich das komplett falsch?",
und genau das möchte ich auch wissen, aber Sebastian befürchtet:
"Das Gas selbst ist auch nicht ohne: Das besteht immerhin zu 34% Kohlenmonoxid . Dann hast Du noch das Problem mit dem Kondensat, was viele Amoniumverbindungen und andere Schweinereien enthält, alkalisch und somit Sondermüll ist."
Andreas und Leichtgewicht versuchen zu klären, ob das Holz oder die Gase brennen, aber das ist mir egal. Ist ja eh' eine Frage der Ansicht: Umgangssprache = Holz brennt, physikalisch gesehen brennen die Gase. Und nur 1a-Holz zu verwenden ist wie du selbst festgestellt hast nicht realistisch und macht auch keinen Spaß.
Jein: Rauch besteht eigentlich aus festen Partikeln, während Dampf aus flüssigen Tröpfchen besteht. Gas ist ein eigener Aggregatzustand, der entsteht, wenn die Tröpfchen so klein werden, dass sie nurnoch aus einzelnen Molekülen / Atomen bestehen. In dem was beim Holzvergaser entsteht ist irgendwie alles drinn. Der Dampf wird durch einen Kondensator als Flüssigkeit abgeschieden, wodurch dann das Kondensat entsteht (Hab mal gehört, dass man das zu Raucharoma für Lebensmittel wieterverarbeiten kann ). Das ist alles eine wilde Mischung aus Rauch (Ruß), Dampf (Wasser und Säuren) und Gas (CO, CO2, Methan, Ethan, Wasserstoff)
Wikipedia sagt folgendes:
In Antwort auf:Bei der Holzverkohlung von Buchenholz entstehen, bezogen auf 100 kg Holz, 34,3 kg Holzkohle, 25,4 kg Wasser, 20,8 kg Holzgase, 6,7 kg Holzessig, 2,3 kg Holzgeist und 10,5 kg Holzteer. Das Holzgas besteht aus Kohlendioxid (52 %), Kohlenmonoxid (34 %), Methan (10 %), Ethan (2 %) und Wasserstoff (2 %).
So lange das alles sauber verbrennt und die Gasleitung dicht ist, ist ja gut, im Zelt wollte ich es aber lieber nicht haben. Die normalen Gaskocher brennen sehr heiss und sehr viel sauberer. Da gibt es in der Regel nur CO2 und Wasserdampf. Bei den vielen verschiedenen Organischen Stoffen die bei der Holzvergasung entstehen, können die unmöglichsten sachen rauskommen. Im Zelt wär ich da echt vorsichtig.
-- "Das Böse ist keine Macht ausserhalb von uns selbst. Böse ist schlicht und einfach unsere eigene Weigerung uns selbst in den anderen Menschen zu erkennen" (Richard Powers)
@ Sebastian: ...nur, was ist mit den normalen Hobos, die viele von uns auch im Zelt verwenden, was passiert da mit den vielen ungesunden Bestandteilen, die bei der Verbrennung von Holz offenbar entstehen (ich will gar nicht wissen, was ich da schon so alles eingeschnauft habe, keuch...)? Wo gehen die dann hin? Denn eine Gasleitung habe ich noch bei keinem der mir bekannten Holzöfen fürs Zelt gesehen. Ist so gesehen nicht ein Holzvergaser-Hobo (also so ein einfaches Ding, bei dem die Holzgase zusätzlich zum normalen Verbrennungsvorgang noch einmal entzündet werden) die sauberere Lösung? Oder??
LG an den Bodensee Heinz
Nur zahme Vögel träumen von der Freiheit, wilde Vögel fliegen. Wer vom Weg abkommt lernt die Gegend kennen.
Hallo Heinz! Bei einem "normalen" Feuer entsteht wesentlich mehr Hitze (Holzgas hat je nach System 100° C wenn es den Vergaser verlässt - es gibt auch heissere Systeme). die Warscheinlichkeit ist größer, dass das Gas direkt verbrannt wird, und andere Stoffe wie z.B. CO gar nicht in so großen Mengen entstehen (in diesem Fall gleich zu C02 verbrennt). In Einigen Entwicklungsländern wird in Hütten auf dem offenen Feuer gekocht. Dort gibt es massenweise Probleme mit Atemwegserkrankungen. Es Gibt z.B. Ein Projekt in Namibia wo man Öfen Spenden kann, die einen Kamin besitzen).
Diese "vergasungsunterstützten" Hobos sind eigentlich keine echten Holzvergaseröfen, sondern Hybriden. Wenn man aber davon ausgeht, dass in einem sehr heißen sauberen Feuer eh alles Gas verbrannt wird, dann ist fraglich wie ein Hybridofen da besser sein soll. Es gab mal von dem Rocketstove-Projekt so eine Untersuchung wie ein Ofen am saubersten und am effizientesten brennt. War auch mal hier verlinkt. Da ging es glaube ich hauptsächlich um gute Isolierung des Brennraumes, also konzentrierte Hitze, und um viel Sauerstoff. Vielleicht kramt das mal noch einer raus?
Ein unbestreitbarer Vorteil von allen echten Gasöfen (auch Holzgas) ist, dass man die Brennstoffmenge sehr leicht und genau regulieren kann. Beim Feststoffofen wäre das Pendant dazu die Pelletheizung.
Denkt sich mal so ....Sebastian
Grüße
-- "Die Erde ist ein gebildeter Stern mit sehr viel Wasserspülung." (Erich Kästner, 1899 - 1974) - ...der will nur spielen! Für alle die am Bodensee spielen wollen: http://www.freestylecanoeing.org
Zitat: ...Bei der Holzverkohlung von Buchenholz entstehen, bezogen auf 100 kg Holz...2,3 kg Holzgeist...
Schade, dass man den Holzgeist (Methanol) NICHT saufen kann (ich weiß, einmal kann man alles trinken), ansonsten bräuchte man das Hochprozentige nicht mehr mitschleppen...
dann wär's aber schon interessant, so einen Ofen zu besitzen (siehe Hochzeit zu Kanaan - da wurde doch auch Buchenholz in Schnaps verwandelt, oder so ähnlich?).
Stimmt! Aber vielleicht könnte man aus der Ameisensäure und der Essigsäure mit dem Methanol irgendeinen Aromastoff (Himbeer, Banane, Erdbeer, oder so) erzeugen. Da war mal was. Leider habe ich bei der "Verestherung von Säuren" in Chemie nicht so richtig aufgepasst.
Würde sich evtl. gut im Kaffee machen. "Starbucks Outdoors" sozusagen.
Grüßle
Sebaschtian
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Hi Albert! Die Ofen-Idee war dem Wolf seine! Und das mit den Aromastoffen lassen wir mal lieber. Sonst steht noch in der Bild-Zeitung "Indianersekte begeht Massenselbstmord im Schnee"
Grüße, Sebastian
P.S. Sehr geil, das Buddelschiffchen
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