Alternative Schwierigkeitsgrade (frei übersetzt aus dem Englischen)
1 -Leicht: Schnell fließendes Wasser mit kleinen Wellen. Schwimmen ist angenehm, das Ufer leicht erreicht. Eine nette Unterbrechung beim Paddeln. Fast alle Ausrüstungsgegenstände werden wieder gefunden, das Boot hat nur leichte Kratzer bekommen.
2 - Anfänger: Überschaubare Stromschnellen mit klar ersichtlichen Durchfahrten. Ins Kehrwasser schwimmen erfordert geringfügigen Aufwand, das Herausklettern mag die Überwindung rutschigen Gesteins und kleinere Verletzungen infolge von Stürzen beinhalten. Das Paddel schwimmt ganz schön weit was einen längeren Fußmarsch erforderlich macht, irgendein weniger bedeutender Ausrüstungsgegenstand geht verloren. Das Boot hat einen überspülten Felsen getroffen und hat jetzt eine deutliche Macke am Süllrand oder eine tiefere Beule im Rumpf.
3 Mittelschwer: Stromschnellen mit mittelgroßen unregelmäßigen Wellen, die kaum umfahren werden können. Wasser wird geschluckt, die Beine stoßen gegen scharfe Felsen. Mehrere Kehrwasser können nicht angeschwommen werden. Eine kleine Entscheidungsschwäche bezüglich des Ambootbleibens verursacht schiere Angst als das Boot plötzlich hinter dem Schwimmer treibt. Das Paddel dreht sich in einem Loch weit oberhalb. Die Ausrüstung treibt in unterschiedlichste Richtungen. Ein Mitpaddler rennt am Ufer entlang und brüllt hilfreiche Anweisungen. Das Boot wird gegen einen fetten Felsen gerammt und trägt verschiedenste tiefe Macken davon. Die Sonnenbrille geht verloren.
4 Fortgeschrittene: Das Wasser ist schon mal generell kälter als im 3. Schwierigkeitsgrad. Es gibt intensive, kraftvolle aber vorhersehbare Stromschnellen, in denen das aufgewühlte Wasser präzise durchschwommen werden muss. Darin gibt es Pflichtpassagen oberhalb von gefährlichen Stellen, die – wenn sie nicht bewältigt werden - zu „dringend empfohlenen Passagen“ herabgestuft werden müssen. Das Hinabschwimmen größerer Abstürze geht einher mit dem Erlebnis ungläubigen Staunens. Hektische Schwimmbewegungen Richtung Ufer wechseln sich mit hektischen Schwimmbewegungen Richtung Flussmitte zur Vermeidung von durchspültem Geäst ab. Felsen werden krampfhaft umklammert. Das wegtreibende Paddel gerät völlig in Vergessenheit. Ein Schuh geht verloren. Der Wasserdruck reißt die Pelibox mit all den wirklich wichtigen Sachen ab. Die am Ufer entlang rennenden Paddelfreunde haben alle einen besorgten Gesichtsausdruck und werfen Wurfsäcke viel zu weit unterhalb des Schwimmers ins Wasser. Mit aufgerissenem Mund wird zum Boot hingestarrt, das irgendwo mitten im Strom an einem Hindernis fest hängt. Beim Herausklettern am Ufer muss ein umgestürzter Baum überwunden werden. Das Armband der Uhr hat sich gelöst und die Kontaktlinsen befinden sich irgendwo auf der Rückseite des Augapfels.
5 für Experten: Das Wasser in dieser Stromschnelle ist nie wärmer als 5°C. Der größte Teil der Ausrüstung zerschellt innerhalb von Minuten - wenn nicht Sekunden - an den Felsen. Sollte das Boot dies überstehen müssen hinterher mindestens drei Tage in die Reparatur investiert werden. An Schwimmen ist nicht zu denken – allenfalls an panische Bewegungen um Felsen auszuweichen und gelegentlich einen Atemzug tätigen zu können. Schiere Angst setzt ein, als Du wahrnimmst, dass Deine Paddelpartner keinerlei Chance haben Dich zu erreichen. Das Loch, das beim Besichtigen vom Ufer aus so niedlich klein aussah, ist in der Lage Dich so lange unter Wasser zu halten, dass Deine Lungen beinahe platzen. Wenn Du da endlich raus kommst nimmst du erst wahr, dass noch drei Viertel der Stromschnelle vor Dir liegen. Ins Kehrwaser schwimmen? Wo ist hier ein Kehrwasser? Die Stromschnelle ist gewöhnlich ungefähr eine Meile lang. Der Wasserdruck schafft es innerhalb der ersten Sekunden alles was sich von Deinem Körper lösen lässt wegzuspülen. Das beinhaltet Handschuhe, Schuhe, Neoprensocken, die Sonnenbrille, den Hut und eigentlich alle Kleidung. Die Felsen kümmern sich dann um Deine Finger, die Zehen und das Ohr. Der 600,-EUR teure Trockenanzug hält bis zum ersten Felskontakt. Das Paddel ist in Stücke gegangen. Wenn da ein Ast aus dem Wasser ragt solltest Du hoffen, dass er alt ist und bricht. Die Mitpaddler versuchen krampfhaft Schritt zu halten. Aus ihren Gesichtern spricht pure Verzweiflung, wie sie Dich dabei beobachte, wie Du vom Wasser hin- und hergerissen wirst. Sie konzentrieren sich schon darauf sich die Kenntnisse vom Wiederbelebungskurs in Erinnerung zu rufen. Gleichzeitig hoffen sie doch sehr, dass die Kühltasche mit dem Bier nichts abbekommen hat. Sie werden eins brauchen wenn Du endlich aus dem Wasser kommst. Der Ausstieg erfolgt gewöhnlich ganz am Ende der Stromschnelle. Du wirst vermutlich eine Rückenschiene, eine Halsfixierungsmanschette und einen Flaschenzug zur Bergung in Anspruch nehmen müssen. Obwohl du zahlreiche Knochenbrüche, Abschürfungen und Fleischwunden, fehlende Ohren und eine Gehirnerschütterung hast wirst Du keinen Schmerz empfinden weil Du ernstlich unterkühlt sein wirst. Genieß den Aufenthalt in der Klinik, es wird einige Zeit dauern bis Du wieder auf den Beinen bist und an einen weiteren Urlaub ist vor in drei Jahre nicht zu denken.
P A D D E L B L O G "All my swims are planned but I carefully disguise them so they appear accidental so I don't make all the other swimmers look bad." (Adrian Cooper)
P A D D E L B L O G "All my swims are planned but I carefully disguise them so they appear accidental so I don't make all the other swimmers look bad." (Adrian Cooper)
hehehe, ja das ist zu geil... :-))) Ist glaube ich von Peter Knowles, einem bekannten britischen Flußführer-Author. Ich finde auf englisch ist es noch pointierter und lustiger. Mein Lieblingssatz: Contact lenses are moved to rear of eyeballs