Hi OCisten, hier wird immer mal wieder von Polingstangen geredet, als hätte die jeder selbstverständlicherweise dabei. Nur ich hab keine ! Bei nwwoodsman habe ich eine Polingstangenspitze (also ein schweres? Metallende) gesehen, aber ich weiß immer noch nicht, welches Holz in welchem Durchmesser und welcher Länge sich eignet. Wir haben doch hier ein paar Experten, oder Und wo Ihr jetzt alle offensichtlich von Euren Paddelwochenenden wieder daheim seid ... Bei nwwoodsman findet man auch Videos, wo der Gebrauch einer Polingstange gezeigt wird - was das Internet so alles bietet! Ist doch eine Alternative zu Treiteln, oder? Fragen, Fragen ... Teilt doch bitte Euer Wissen großzügig!
Hi Mette, Du nimmst mir das Thema aus dem Munde. Seit dem AOC Treffen bin ich auch mit dem Polingfieber infiziert. Nur Wolfgangs 4 Meter Vorhangstange ist sogar mir als Schwergewicht auf die Dauer zu schwer. Jedenfalls Poling macht mächtig Spaß, mir zumindest. Ok, Poling am Fluß steht noch aus, aber nicht mehr lang.
Bei dem Thema maße ich mir massig Kompetenz an (ohne die wirklich zu haben): Günter, die Vorhangstange da in Deiner Hand auf den Faakersee-Bildern kam mir auch ein wenig 'wuchtig' vor. Meine Polingstangen sind nicht wesentlich dicker als ein starker Paddelschaft. Zum Üben tuts auch ein gerade gewachsener Haselnusstrieb (die sind aber erschreckend biegbar - was steiferes ist besser).
Die Engländer nehmen bevorzugt Alurohre, mit einem Durchmesser knapp unter 4cm und einer Länge von dreieinhalb bis vier Metern. Ich nenne eine High-End dreifach teilbare Karbonstange mit einem Durchmesser von ca. 3,5cm mein eigen, ärgere mich aber immer wieder über die Alu-Endkappen, die auf dem Flussgrund ab einem gewissen Winkel gern mal wegrutschen (traue mich aber nicht an den Luxusteil herumzupfuschen um dem abzuhelfen). Da ist dieser Northwoodsman-Messingfuss deutlich vertrauenserweckender (wenn jemand sowas bestellen will würde ich mich glatt dran hängen).
Ich habe auch mal eine abgebrochene Stakstange von unseren Tübinger Stocherkähnen zur Polingstange umgebaut (ab der Mitte wieder zum Ende hin konisch gehobelt) und einfach an den Enden Metallringe drauf geklopft und solide Schrauben rein gedreht denen ich schließlich den Kopf abgesägt habe damit sie als Dorne im Flussgrund sicheren Halt bieten.
Ideal fände ich eine gut geölte Eschenholzstange mit - sagen wir mal 3,8 cm Durchmesser - an deren beiden Enden so ein Messingfuss sein sollte.
Wieauchimmer: Es kostet erstmal einige Überwindung sich ins Boot zu stellen und ohne Stange sollte man dass nicht unbedingt machen denn die Stange gibt enorm Sicherheit. Poling macht vor allem dann Sinn, wenn das Wasser so seicht ist, dass das Paddel nicht mehr effizient geführt werden kann - dann kann man mit der Polingstange richtig rasant vorankommen. Dummerweise schauen dann aber auch immer wieder Hindernisse aus dem Wasser, die umkurvt werden müssenoder deren Kehrwasser genutzt werden kann. Zu beidem gilt es sich die erforderlichen Kompetenzen anzutrainieren. Mit der Zeit kann man gegen erstaunlich flott fließendes Wasser anstaken (oder sich beim 'Stubbing' sehr kontrolliert kleine Stromschnellen hinuntertasten). Wenn dann doch mal 10/15 Meter tieferes Wasser zwischen den seichten Abschnitten liegt kann man die Stange überrraschend effektiv im Stehen als Doppelpaddel nutzen.
Axel
P A D D E L B L O G - "Everyone must believe in something. I believe I'll go canoeing" Henry David Thoreau
Hi, beim Poling sollte man zwei Kategorien unterscheiden, nämlich wettbewerbsmäßiges poling und das Staken auf einer Wanderfahrt auf seichten Flüssen. Bei Ersterem werden gerne Alu- oder Carbonstangen mit geringem Durchmesser verwendet, auf "Tour" eher solche aus Spruce (Esche ist unnötig schwer und, wenn man sie aus Gewichtsgründen dünn hält, auch bei Weitem zu elastisch. Wettbewerbsstangen sind zylindrisch, während Tourenstangen zum Griffende hin konisch zulaufen. bei einem vollbeladenen Kanu ist der größere Durchmesser und die Oberflächenbeschaffenheit einer Holzstange von Vorteil : man hat ordenlich was in der Hand, und die Holzoberfläche ist griffiger als Alu etc. damit sich die Holfasern etwas aufrichtenn und der Schaft griffiger wird, empfiehlt es sich, den Pole vor Gebrauch in ganzer Länge ins Wasser zu tauchen. Die Länge richtet sich auch nach den Verstaumöglichkeiten im Boot, bei einem 18´6" Boot hat sich eine Länge von ca. 12 Fuß eingebürgert. Die Durchmesserangaben von Axel bewegen sich übrigens an der unteren Grenze des Praqktikabelen. Gegossene Pole-shoes aus Bronce habe ich in kleiner Stückzahl noch am Lager. Jörg Wagner
Mein Zugang: Improvisieren! Das Bild zeigt Günter als Trendsetter, für die neue Modesportart! Ob die Entwicklung des passenden Outfits bereits abgeschlossen ist, wage ich nicht zu entscheiden! Aber, der Erfolg gibt Ihm recht! Weit aufgerissene Augen, offener Mund - so standen viele am Ufer und konnten kaum glauben, mit welchem Elan das Gefährt vorbeizog. Thema Ausrüstung: Natürlich hatte Günter da einen nicht unerbeblichen Vorteil mit seinem ideal dazu geeigneten Kanu, aber als ich Ihn später im Twister!!! am Wasser stehen sah, dachte ich in der Reihenfolge: 1) -jetzt gründet er eine neue Religion und ich werde Apostel 2) -das Isarflimmern ist über die Alpen geschwappt 3) -die Therapie, meinen Neidkomplex in den Griff zu kriegen wird teuer Zu meinem Glück bekam er doch noch Gleichgewichtsprobleme und mein Weltbild drehte sich auf ca. 20° Neigung zurück, was für einen Paddler brauchbares Ankanten darstellt. Apropos Material: Eine vernünftige Polingstange steht jetzt auch auf meiner "Will Haben"-Liste, die passende Hose zu finden wird sicher schwierig. Aufrechte Grüße
Ps. Da kommt mir ein Bild von der ccb- Tour2008 auf der Gail in den Kopf: Da steht Günter im Kanu im Fluß um bessere Sicht zu haben, der Mann hat Erfahrung!
moin Jörg, die kompetene Antwort vom alten "Main Poler" hatte ich in Deinem Bootslager richtig gesehen: die Poles waren vorher mehrkantig und sind dann im Griffbereich rund geschliffen/gearbeitet?? Das Holz sah nach meinem Gefühl nach Brasilkiefer aus, die dürfte doch auch funktionieren, wenn es eine solche war. Das Material gibt es im einschlägigen Holzhandel als Sechskanthölzer zu kaufen und man könnte diese dann nacharbeiten. Um das zu probieren, lege mir bitte zwei Bronzeteile zurück oder bringe diese zum Holzboottreffen mit Danke und einen schönen Tag aus der gewittrigen Nordheide Albert
Albert, wird gemacht, die Stangen in meinem Lager habe ich übrigens von Andre Riesler, die von mir gemachte bringe ich aber auch mit, zusammen mit DEM Polingboot, einem EM White 18´6". Bis dann Jörg
Jörg vergiß nicht ein zwei alte Tennisschuhe mitzubringen: die musst Du unten an die Stange nageln, denn bei ab- laufendem Wasser haben wir 30 cm Schlick........:-) Enno wird schon eine Ecke zum Polling wissen Gruß Albert
Hi, OCisten! habe doch noch etwas mehr zu diesem Thema gefunden, das meiste ist ja schon von Axel und Jörg gesagt worden. Hier der Link: http://www.poleandpaddle.com/poles.html
ich bin doch glatt vor kurzem lesetechnisch angefixt worden. Seit dem sehe ich ständig Fotos mit Canadieren die polen, obwohl ich meine lesegewohnheiten im Netz gar nicht geändert habe. Irgend wie ist mein Filter verrutscht...
Also Frage an die Poling Dealer (Amateure und Profis): Wo bekommt man eine teilbare Poling Stange aus Carbon her? Gibt es auch teilbare Holz-Stangen oder welche aus Alu?
Jörg müsste noch Fichtenpolingstangen haben und eine Carbon-Stange hat mir nal Klaus verkauft, vieleicht weiß er wo noch welche wachsen. Ansonsten hat sicher Axel den meisten Plan.
Ich hätte mal Lust in deinem Revier zu wildern. Glan, Nahe oder Kyll als Gepäcktour wäre schon mal bei hohem Wasser eine Maßnahme. Für nur sonntags ist die Anfahrt leider zu weit. Der einzige Fluß, der für uns beide an einem Sonntag erreichbar wäre, ist sicher die Wied. Hättest du Lust eine Tour vorzuschlagen? Im Gegenzug kann ich eine Tour auf Lenne, Sieg oder Obere Eder anbieten.
meine vortreffliche doppelt teilbare Karbon-Polingstange stammt vom schottischen Hersteller Lendal (hier ist sie). Ich habe sie aber über einen amerikanischen Händler gekauft was angesichts dessen, dass Schottland in der EU liegt, nicht richtig pfiffig war (zu meiner Entschuldigung: ich hatte noch ein amerikanisches Paddel mitbestellt). Bislang war Gadermann der deutsche Importeur, hat aber letzthin was von amerikanischen Aufkäufern Lendals gemunkelt, kannte Polingstangen gar nicht u.s.w. - frag vielleicht trotzdem mal an.
Im englischen Forum solltest Du Deine Anfrage platzieren. Dort wird Poling praktiziert und da gibt es offenbar unterschiedliche Hersteller. Hierzulande sind das ja nur einige wenige Exzentriker, die so was machen. Sie treffen sich – die Gelegenheit das anzukündigen lasse ich nicht ungenutzt vorüberziehen – im kommenden September in Tübingen...
Bei den vielen Links weiter oben sollte auch der eine oder andere dabei sein, der auf eine Seite führt auf der jemand zeigt, wie man eine teilbare Alustange herstellt. Aus Holz hobele ich gerade an einer herum, die den Schuh angezogen bekommt, den mir Jörg verkauft hat. Aus verschieden starken Alurohren habe ich schon die eine oder andere selbst angefertigt, die ich aber alle nicht so richtig gern mag. Alu ist kalt und hart. Da sind Holz und Karbon angenehmer.
Ungeduldig und neugierig wie ich bin habe ich doch mal eine Anfrage im englischen Forum platziert und bin - der ersten Antwort nachgehend - auf diese Poling-Stange gestoßen, die offenbar in Teilen geliefert und dann zusammen geklebt wird. Es gibt beim gleichen Anbieter auch einen Teleskop-Pole, der mir aber wenig geeignet erscheint auch wenn er einen interessanten Spreizfuß für matschige Untergründe hat.
habe gerade die Preise bei Cabela gesehen und geh´ wohl besser an die Hobelbank. So teuer war bisher kein einziges meiner Boote - dann lieber erst mal einen 3ten Canadier.
Alu wird aber vmtl. am Anfang mein einfachster Zugang zu dieser Technik sein. Mal schauen, wo mich das Abendteuer Poling 2010 hinverschlägt.