Worum geht´s: "Steve C" hat nach Plänen von Paul Fisher/Selway Fisher ein Canadier gebaut und besegelt.
Wer das Video von YouTube lädt, sollte das Zweite mit dazugehörige auch noch schauen. Sehr stimmungsvolle Bilder im Blog. Die Geschwindigkeit durch die Besegelung wird jedoch erst durch die Videos vermittelt - wow.
Der ganze Umbau sieht schon viel besser aus als die diversen "Umrüstsätze" zum Segeln. Reizen würde mich so eine erweiterte Kanufunktion schon. Gibt es jemanden hier, der schon mal Kanusegeln gemacht hat, oder sogar einen Segel-Umbau? Habe mal auf der Boot in Düsseldorf einen Aussteller gesehen, der solche Bausätze verkauft hat.
Grüsse, Rolf
---------------------------- "Consensus is never a problem when all you have to argue with is yourself" - Herb Pohl on solotripping
Wenngleich ich den das Mix aus klassischem Canadier und Ausleger nicht als optimal empfinde. Als Segelbootrumpf ist die Canadierform nicht mehr "Stand der Technik" und zum Paddeln sind einfach zuviele Einbauten und Ausleger im Weg. Da der gezeigte Stitch and Tape Rumpf beim Bau eines Trimarans nicht den größten Aufwand macht, kann man statt der 3 Rümpfe auch gleich 4 bauen. Das ergibt einen Canadier und einen Tri, beide ohne Kompromisse.
Hallo Rolf, wenn´s nur um eine Lösung für unterwegs geht, dann kannst Du auch die einfache indianische Variante probieren.(gefunden natürlich bei Adney ) Wir haben es 1996 schon mal mit gutem Erfolg getan , im FRAME Nr.1 . Zwei Stangen ca.250cm und eine Astgabel, Seil , sowie ein Schlafsackinlet, später dann ein kleines Tarp haben ausgereicht, die ganze Vorrichtung war innerhalb einer Stunde gebaut und eingebaut. Zu Fahren ist es allerdings nur zu zweit, einer muß hinten Steuern und stabilisieren, aber es macht Riesenspaß ! Hier kommen die Zeichnungen :
einige Infos und Filme gibt es u.a. bei der "Open Canoe Sailing Group" in UK: WeWeWe.ocsg.org.uk Interessant auch die Seite kanadier.com (Besegelte Canadier mir Ausleger(n)) und schau Dir mal das Dschunkenrigg bei holzbooz.com an.
Die Lösung von Hans-Georg sieht probierenswert aus. Ein Altes Surfrigg kann zum testen sicher auch gute Dienste leisten. Mit den gezeigten Kauf-Lösungen kann ich mich nicht anfreunden. Beide Schwimmer gleichzeitig im Wasser, das sieht nicht schön aus. Da fährt es sich ohne Stützräder und mit einem kleineren Segel besser.
Das Segel stabilisiert den Canadier enorm, deshalb ist es mit Segel garnicht mehr so kippelig.
Wenn Ausleger, dann reicht auch eine Seite, halbe Arbeit beim bauen, man kann immernoch normal an den Steg ran und zumindest auf der freien Seite vernünftig paddeln. Durch Gepäcktrimm kann dann beim Segeln stabilisiert werden.
Der größte Aufwand ist das Steuerruder (und Schwert), ganz besonders wenn die Bootshülle möglichst unverletzt bleiben soll. Deshalb auch mein Hinweis auf Gary Dierking, ein langes/r Paddel oder Riemen das/der befestigt wird, gibt es einige praktikable Steuer Lösung. Von der von Wharram http://wharram.com/melanesia.html vorgeschlagenen freihand Lösung kann ich nur abraten, da hat man nach ein paar Minuten lahme Arme. Wenn man seemeilen-weise Platz hat vielleicht, auf einem Fluss gehts nicht.
oder einfach zum Holzkanadiertreffen kommen, Enno hat einen "Deutschkanadier" mit original Besegelung aus den 30er Jahren dabei. Andreas Du kennst das Boot doch? Gruß Albert
Ja Der Deutschkanadier hat mir sehr gefallen, wenn gleich wir beim fahren nur sehr wenig Wind hatten, war sofort klar wie ruhig das Boot durch das Segel wird. Deshalb mein Tipp: Es einfach mal ohne Ausleger mit einem nicht zu großen Segel zu versuchen.
Vor 30 Jahren war ich leidenschaftlicher Segler und hatte alle möglichen Boote wie Jollen, Katamarane et.cet. Dann hab ich die Segelei aus zwei Gründen aufgegeben....1.) das nächste größere Gewässer war mehr als 100km weit weg,-man konnte also nicht schnell mal am Feierabend noch eine Runde drehen und 2.) Meiner Frau konnte ich das Segeln nicht nahebringen. Ab Windstärke 3 hatte sie Angst und bei Flaute oder schwacher Brise hat sie sich auf dem Kahn nur gelangweilt. Da mußte ich mich entscheiden....entweder Segeln oder Frau. Na ja, wir blieben also eine Weile auf dem Trockenen bis ich..... Canadierpaddeln für uns entdeckte. Wir hatten ja einiges an Flüssen in der Nähe, und Caroline gefiel auch das Paddeln, weil so viel dabei zu sehen war. So weit so gut, aber dann hab ich auch viele Versuche gemacht, um Canadier und Segeln unter einen Hut zu bringen. Irgendwann hab ich es aufgegeben weil ich gelernt habe, daß man einen Canadier zwar mehr oder weniger gut besegeln kann, aber, wie schon Andreas sagte, daß der Canadier ohne wesentliche Veränderungen am Boot niemals die Segeleigenschaften einer guten Jolle erreichen wird. D.h. man muß für höhere Windstärken eine fest montierte große Ruderanlage haben, ein oder zwei gut verschraubte Seitenschwimmer oder Seitenschwerter oder Einbau eines Schwertkastens für ein Mittelschwert, von Mastfuß und Wantenbefestigung ganz zu schweigen. Nur dann kann man wirklich hoch am Wind segeln. Das bedeutet aber auch, daß man das schöne Boot erst mal an vielen Stellen anbohren und zusätzlich noch eine Menge Zeug transportieren muß, wenn man an einen See oder ans Meer fahren will, um zu segeln. Wenn man dann endlich auf dem See ist, und es bläst nur ein laues Lüftchen, ziehen die "Nur"Paddler lächelnd an einem vorbei oder die Jollensegler bei stärkerem Wind. Mit wenig Material hingegen geht nur ein kleines Treibsegel. Aber da läßt man sich nur vor dem Wind ein bißchen mitschieben. Segeln kann man das nicht nennen. Ich konnte letzten Sommer auf dem Staffelsee mit unserer fabelhaft leichten "Kipawa" oft neben einigen Segelbooten paddeln und ein Schwätzchen halten. Fazit für mich: Canadier paddeln ist eine... und Segeln eine andere Sache, die nur schwer zu kombinieren sind. Aber für Leute, die am See oder am Meer wohnen, kann es durchaus Sinn machen. Hier noch ein Hinweis auf eine Firma, die m.E. nicht nur die beste, sonder leider auch die teuerste Technik anbieten: http://www.baloghsaildesigns.com Gruß! Fred
ich hab für meinen MR Guide eine Besegelung gebaut und bin letzten Sommer einige Male auf dem Staffelsee damit gesegelt. Mittels Klemmen wird ein Mastfuß und eine Halterung für das Seitenschwert am Süllrand befestigt. Gesteuert wird mit dem Paddel und dem einstellbaren Seitenschwert. Das Segel ist ein "Sprit Sail" was zwar nicht so einfach zu reffen ist, aber keinen Baum hat der bei den sehr beengten Verhältnissen an Bord eher stört.
An sich funktioniert das alles sehr gut, der Spass ist allerdings auf einen sehr schmalen Windstärkebereich beschränkt. Wie schon vorher geschrieben, wenns wenig bläst ist paddeln schneller und bei 3-4 Windstärken ist bei mir schluss, dann wird wieder gepaddelt. Spass machts trotz dem, wobei ich mir nicht vorstellen möchte eine gekentertes Segelkanu aufrichten zu müssen, mit all den Stangen und Brettern die drumherum schwimmen....
Wenn Interesse besteht poste ich mal einige Bilder der Besegelung, ansonsten gibts alle benötigten Infos hier:
Todd Bradshaw : Canoe Rig: The Essence and the Art: Sailpower for Antique and Traditional Canoes
moin ich habe die Bilder wiedergefunden vom "Deutschkanadier mit Besegelung" Hoffen wir, daß es zum Holzkanadiertreffen ein kleine Brise gibt. Wenn ich mich recht erinnere, hat Enno da eine Ruderpinne zum Kurs halten Gruß aus der Nordheide Albert
hat einer von uns schon einmal einen Lenkdrachen zum Segeln ausprobiert - Kanoekite? Bei Kajaks bin ich schon mal darüber gestolpert, im Kanadier würde es mich reizen (und ist klein im Gepäck).
Einer bedient den Drachen, der andere Steuert und paddelt?
Segeln mit dem Drachen habe ich probiert und bin dann schnell davon abgekommen. Das Starten war schon nicht ganz einfach, da man mit der kurzen Leine aus der Hand starten muss. War der Drachen in der Luft, gings am besten mit Rückenwind, bis das Boot schnell genug war so dass der Drachen keinen Zug mehr hatte und runter gekommen ist. Mit halbem Wind ist der Kanadier seitlich gedriftet und war fast nicht auf Kurs zu halten. Und was tun wenn ein Hindernis - z.B. anderes Boot - in die Quere kommt? Einholen dauert zu lange, steuern ist nur bedingt möglich, bremsen auch nicht, bleibt nur den Drachen sausen zu lassen... Wie gesagt, das war nichts für mich.
Habe auch schon in der Richtung herum probiert, unter anderem einen Kitesurfkurs besucht. Schliesse mich den Erfahrungen von Steve (siehe oben) an. Auf einem See könnte es eventuell gehen. Bei Rückenwind, aber da paddelt es sich eben auch ganz locker. Bei halben Winden braucht es ein Schwert. Falls Du so was mal probieren willst, sieh Dir auf jeden Fall bei den Surfern die Schnell-löse-Vorrichtungen an, sonst wird es echt gefährlich.
Ich hatte mal E-Mail Kontakt zu einem Australier der seine Proa von Segel auf Kite umgebaut hat, der war sehr glücklich mit der Lösung, hat sich eine spezielle Seilabwickelvorrichtung gebaut um den Kite vom Boot zu starten. Aber es war eben ein richtiges Segelboot.
Moin Guido im Faltbootforum hat es schon erfolgreich mit Faltboot und Drachen probiert, selbst warte ich nur noch auf Kentergünstigeres Wetter um das zu verfeinern. Ich favorisiere aber Segeln, habe dafür auch das richtige Revier mit viel Platz vor der Haustür und jetzt wohl auch das entsprechende Boot, nur die Riggentscheidung steht noch aus, kann wärmeres Wetter für die Dänische Südsee kaum abwarten. Gruß Jürgen
Zitat von st_canoeEinholen dauert zu lange, steuern ist nur bedingt möglich, bremsen auch nicht, bleibt nur den Drachen sausen zu lassen... Wie gesagt, das war nichts für mich. Grüße, steve
Bei einem Vierleiner könnte man über die Bremsleinen Druck vom Drachen nehmen oder den Drachen in den Zenit lenken. Der Gouvernail muss dann aber heftig bremsen, damit der Drachen nicht unterfahren wird.
Moin Andreas Die Wikinger haben auch die angebundene Steuerlösung im hinteren Teil seitlich genutzt, funktioniert scheinbar wirklich und die hatten ja doch schon etwas größere Kanus. Vorteil des Befestigen durch anbinden ist auch, dass man die zweite Hand frei hat, für solo segeln unerläßlich. Gruß Jürgen