Vor gut einem Jahr trieb es uns schon einmal an die Sauer bei Göbelsmühle. Beim Einstieg Raureif, Sonnenschein den ganzen Tag aber zu wenig Wasser. Der „Indian Summer“ gab eine tolle Stimmung im Tal. Aber leider hatten wir die Wasserhöhe falsch eingeschätzt: häufiges Treideln und freischieben im Fluss - warmer Kopf, kalte Füße. Dazu gelernt und dieses Jahr ein zweiter Versuch! Dieses mal war es umgekehrt. Toller Wasserstand (Michelau 65-75) und Hochnebel mit vereinzeltem Nieselregen.
Der Tourbericht von Wilf vom SOTH hier:
http://www.songofthepaddle.co.uk/forum/s...ead.php?t=13977Meine Eindrücke für euch im folgenden Beitrag (und bitte sei nachsichtig mit meiner Orthographie Karl-Michael)
Wir beginnen auf der Wilz in Kautenbach. Unter der Bahnbrücke ist ein idealer Platz zum Parken, nahe am Bahnhof und leicht zum Ablegen.
Die 6 km bis zur Mündung in die Sauer verlaufen durch ein enges Tal. Nur die Bahn folgt vereinzelt dem Fluss. Wir tauchen unter Erlen durch, häufige Flussbiegungen, vereinzelt umgestürzte aber passierbare Bäume und eine flotte Strömung. Vereinzelt kommen die Felsen bis dicht an den Fluss.
Die Stimmung auf der Sauer wird etwas anders, die Fließgeschwindigkeit bleibt. Das Tal wird etwas breiter, eine einsame Straße begleitet den Fluss. Kuhweiden geben mehr Sicht auf die Hänge im Tal. Der Fluss windet sich seltener und nicht so eng. Dafür wird das Gefälle richtig sichtbar.
Aber nie behindern uns Steine oder Verblockungen – WW1? Die Hänge sind heute bereits winterlich grau und braun. Nur Moose und Farne leuchten zwischen den Felsen auf. Die Vegetation bereitet sich auf den Winter vor. Bisweilen scheuchen wir Graureiher und Stockenten auf. Wasseramseln und vereinzelt Eisvögel begleiten unsere einsame Fahrt das Tal hinunter.
Das Wehr in Bourscheidt ist leicht umtragbar oder bei dem Wasserstand auch für unerschrockene Canadier fahrbar.
Zwischen Bourscheidt und Michelau machen wir eine lange, leckere Rast. English Brunch auf Holzfeuer und Kelly Kettle (stimmt nicht ganz, Konkurenzprodukt Storm Kettle). Für uns bleibt die Zeit bleibt stehen.
Michelau hat trotz 65-75 cm Pegel wenig Wasser. Unsere Paddel bekommen noch Grundkontakt. Hier war letztes Jahr häufiges Schieben angesagt.
An der Mühle in Erpeldingen prüfen wir, ob die Canadier am Wehr abgeseilt werden könnten. Der Besitzer der Mühle verwickelt uns in ein unangenehmes Gespräch, ohne dass wir verstanden haben, warum. Das Gespräch war einer der emotionalen Höhepunkte der Fahrt! Brauch ich nicht wieder, werde mich aber inner dran erinnern.
Das Wehr ist für Canadier weder fahrbar, noch abseilbar. Im Laufe des Jahres müssen hier mehrere tödliche Kajak-Unfälle passiert sein. TIP: Bootswagen. Beim unmittelbaren Beginn der vorgelagerten Mauer rechts anlanden und dem unscheinbaren Fußpfad durch den Auwald folgen bis zum Schotterweg (150 m?). Dann 400 Meter den Schotterweg entlang und gegenüber der Mühle wieder einsteigen.
Nach der Mühle behindern 2 mal Weidedrähte unsere Fahrt. Wir paddeln schon bei Dämmerung und sehen die Gefahr nur in letzter Sekunde. Den Ausstieg in Diekirch wählen wir oberhalb der Floßgasse. Die Floßgasse durchpaddeln wir nicht mehr, da es schon beinahe Dunkel geworden ist. Boote im Park an der Sauer etwas versteckelt, 500 Meter zu Fuß bis zum Zug und dann gemütlich zurück nach Kautenbach.
Tourvorbereitung:
Infos zu Befahrungsregeln und Pegelempfehlungen gibt es unter
http://webplaza.pt.lu/punzel/RivLu.htm.
Online-Pegelstände:
http://www.inondations.lu/einzugsgebiet_...karte/index.php.
Bei den Pegeln obere Sauer auf die Grafikdaten gehen. Wenn der Pegel täglich schwankt wird Wasser am Stausee abgelassen - Indiz für gute Wasserstände.
Wir haben im Einer Kanadier für 30 km 7.5 h benötigt (Pegel Michelau 65-75). Incl. einem langen Bruch und einer aufreibenden Diskussion.
Zugverbindung Diekirchen-Kautenbach Nov. ´08 jede Stunde, 1.5 Euro/Person