Ich habe den Katadyn Hiker. Vorteil: Leicht, kompakt, zuverlässig. Nachteil: keine lange Lebensdauer, das Wasser sollte einigermassen klaar sein. Die Nachteile haben bei mir keine große Bedeutung. Falls das Wasser ausnahmsweise trüb sein sollte muss es eben vorgefiltert oder durch Absetzen geklärt werden. Die Lebensdauer ist immer relativ und im zweifel muss eben ein neuer Filtereinsatz her. Das Preisleistugsverhältnis ist gut. Ich kann ihn empfehlen.
@Tomma - Giaböseprotos - im Prinzip hast du Recht - aber!!
- in Schweden geht das Risiko gegen null - stimmt - weg vom Ufer auch gegen null - wenn grad keine Menschen den Lagerplatz vor dir versaut haben, und da hab ich reichlich schlimmes gesehen, besonders im Rogen Femundgebiet auch gegen null - in AK und Kanada in Wildnisgebieten mit hohem Tourismusdruck wird's aber problematisch, weil nur 10 % wenns hoch kommt sich an Hygiene Regeln halten, sach ich weil ich das genau weis. - Wenn man alleine ist - geht das Risiko auch gegen null
daher Filter ich neben peinlicher Hgiene eben - zu 99,99 % umsonst das Wasser- weil ich auf keinen Fall zu 0,01% in den 3 Wochen meines unschätzbar wertvollen Urlaubes die Scheiß... haben möchte.
Hallo, vielen Dank für die vielen praktischen Tips, die wir gut für die Tourplanung gebrauchen können! Sicherlich lässt sich durch die Konzentration auf trockene/ getrocknete Lebensmittel viel Gewicht und Platz sparen. Unsicher bin ich immer noch mit dem benötigten Platz im Boot. Denn es sind vier Sitzbänke im Sundowner 18 und letztlich auch mit den Kindern 4 Sitzplätze voll belegt. Bei unseren Wochenfahrten in Deutschland wird der Platz schon immer durch Zelt, Isomatten, Schlafsäcke, etwas Ersatzkleidung, Regenzeug und Kochzubehör ziemlich ausgeschöpft.
Ich kann mir nicht richtig vorstellen, nun noch ca. 30-40 kg Lebensmittel (bei 1 kg/pro Person/Tag) in einem Boot zu verstauen. Hat damit jemand ganz praktische Erfahrungen? Ich befürchte dass Boot muß dann deutlich über die Reling hinaus beladen werden. Oder muss dann alles mit "ultraleichter" Ausrüstung ausgeglichen werden? Beste Grüße Olaf
lej
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30.10.2008 22:04
#24 RE: Lebensmittelvorrat für Kanutour mit 2 Kindern
Hallo Olaf Essenplanungsmöglichkeiten haben Frank und andere schon beschrieben, Schweden ist nicht Grönland, selbst am Torneälv könntet ihr immer mal wieder einkaufen, da in Schweden in menschenärmeren Gegenden die Tankstellen meistens auch Supermärkte sind, in denen es so gut wie Alles gibt, diese gibt es dort verhältnismäßig flächendeckend, was natürlich nicht heissen soll, dass man nicht auch ohne Einkaufsmöglichkeit Schwedentouren planen kann. Bsp. Hakantour. Mittelschweden, etwas höher links von Östersund, Dauer ca, 10 Tage auf ungefähr halber Strecke aussteigen, 3km laufen und in Föllinge einkaufen. Habt ihr mal darüber nachgedacht, dass sich die Kinder ein Einer Kajak abwechselnd teilen könnten. Seid froh, dass eure Kinder schon größer sind und ihr nicht noch Windeln und Federbetten mitschleppen müsst. Räucherofen, Tarp für Regen und Angelausrüstung nicht vergessen, das passt schon. Jürgen
Vielleicht noch ein anderer Aspekt: Wie viele Tage mußt Du denn maximal ohne Nahrungsbeschaffungsmöglichkeit überstehen? Wenn Du ein oder zwei Einkaufsmöglichkeiten auf der Strecke definieren könntest, würde sich die Menge schon deutlich reduzieren. Wenn Deine Vorräte zur Neige gehen, kommt Euch auch ein ausgedehnterer 'Spaziergang' zur Nahrungsbeschaffung in einer etwas weiter entfernten Ortschaft viel angenehmer vor...
Wie Jürgen schon sagte: Schweden ist nicht Grönland. Vielleicht kannst Du ja im Vorfeld etwas halbwegs verlässliches rausfinden. Für den Notfall geht vielleicht auch die Nummer eines Lieferservices.
Markus
Mani
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31.10.2008 08:42
#26 RE: Lebensmittelvorrat für Kanutour mit 2 Kindern
In Norwegen und Schweden bin ich bisher immer mit Micro Pur Tabletten ausgekommen. Pro Liter Wasser eine kleine Tablette. Wenn man ein bischen auf den See rausfährt und von dort das Wasser holt, hat man mit der Methode nie Probleme. Mein Kathadyn Wasserfilter ist zwar immer dabei, bleibt aber meist ungenützt. Kinder haben aber immer Spaß am "filtern", von daher macht man da sicher nix falsch. Was die Lebensmittel betrifft : Nutella auf keinen Fall vergessen, für uns immer überlebenswichtig!
wir sind seinerzeit mit VIER Kindern in Schweden unterwegs gewesen. Da hatten wir natürlich von der Bootskapazität schon mehr Lademöglichkeiten (über die Jahre hatten wir diverse Kombinationen aus Kanadier, Faltboot, Kajaks etc.). Aber im Grunde das gleiche Problem wie ihr. Denn die waren in einem Alter, wo sie immer Appetit hatten und kaum satt zu kriegen waren. Wir habe unsere Routen so geplant, dass wir spätestens nach 3 Tagen (mit einem 4. Tag als Reserve) einkaufen konnten. Das war in Schweden nie ein Problem. Wir waren an vielen Seensystemen in Südschweden und an der östlichen Schärenküste unterwegs. In Lappland mag das anders aussehen. Früher hatten wir uns an bewohnten Orten die Wassersäcke gefüllt und mussten dann die Tage über haushalten. Seitdem wir einen Filter (Katadyn combi) haben, ist auch das kein Thema mehr. Mittlerweile gehen einige der Kinder eigene Wege, so sind wir beim letzten Mal ´nur´ mit zwei Kindern unterwegs gewesen. Mann, was für ein Unterschied.... Plötzlich haben unsere Nahrungsvorräte viel länger gehalten. Also ich denke bei 10 Tagen kommt ihr locker mit 1x Nachkaufen hin. Und: wenn ihr ein Möglichkeit seht, ein zweites Boot dabei zu haben: macht viel mehr Spass und erweitert die (Spiel-, Gepäck-, Touren-)Möglichkeiten enorm. Grüsse Peter
"daher Filter ich neben peinlicher Hgiene eben - zu 99,99 % umsonst das Wasser- weil ich auf keinen Fall zu 0,01% in den 3 Wochen meines unschätzbar wertvollen Urlaubes die Scheiß... haben möchte. "
Absolut richtig auf den Punkt gebracht! So sehe ich das auch ...
Noch ein Denkanstoß zum Platz im Sundowner: Stellt Euch einfach mal vor, 2 Sitze sind ausgebaut, die Kinder sitzen auf dafür gut geeigneten Gepäckstücken. Auf einem Pack mit Kleidung oder Zelt oder irgendwas in der Art sitzt es sich garantiert nicht schlechter, als auf einem Flechtsitz. Insgesamt ergibt sich aber wesentlich mehr an Stauraum für das Gepäck. Es geht ja bei der Geschichte nicht nur um das Gewicht, sondern auch um Volumen. Ich würde das für eine gute Lösung zur Erweiterung der Volumenkapazität Eures Frachters halten ...
Wir 3 (mit Kind) haben zwar auch immer einen Filter dabei, aber der wurde bisher nur sehr selten eingesetzt (ich glaube nur 3 mal). Wir schöpfen das Wasser meist aus dem Fluss auf dem wir paddeln, und kochen es dann 10 Minuten ab. Der Filter ist sozusagen nur eine Rückversicherung, falls das mit dem Abkochen aus irgendeinem Grund nicht möglich ist. Gekocht wird natürlich mit dem nachwachsenden Brennstoff Holz (CO2-Bilanz neutral ;-) und am liebsten gleich in größerer Menge, zB 3L Tee am morgen, der dann für den Tag reicht.
Gegen gelöste Schwermetalle helfen die Filter sowieso nicht, auch keine Presskohle. Viele Schwermetalle sind aber an Partikel gebunden und werden damit gefiltert.
Besonders sauber sind die Gewässer, die wir so befahren haben, nicht gewesen (Havel, Spree, Oder, Obra, Pripjat-Sümpfe (hier werden manchmal sogar noch Dosimeter empfohlen ;-), Donaudelta ...). Kein Vergleich zu vielen schwedischen oder nordamerikanischen Flüssen. Da wir allerdings sowieso nur wenige Wochen im Jahr so unterwegs sind, hält sich das Gift-Problem allein dadurch schon in Grenzen.
Aber ehrlich, selbst trübes Donauwasser haben wir nicht gefiltert, das ist einfach zu anstrengend. Am gefährlichsten war übrigens der einzige Bezahl-Campingplatz auf dieser Tour in Partizan: da kam wohl ebenfalls ungefiltertes Donauwasser aus dem Wasserhahn. Geduscht haben wir und Zähne geputzt. Aber gemerkt haben wird das erst, als wir uns noch Trinkwasser abfüllen wollten. Da sah man wie trübe das war! Und das war garantiert nicht abgekocht, nur warm. Zum Glück ist dennoch nichts passiert.
Für Schweden würde ich also mal völlige Entwarnung geben. Aus meiner Sicht würde Abkochen reichen.
wo ist Filtern anstrengend ? Wenn Du nachher die Sch...itis hast... das ist anstrengend !! Die Argumentation ´99x ging´s gut..´ ist hanebüchen. Wir sind mit dem Katadyn-Combi unterwegs und teilen uns die Arbeit, jeder ist mal dran und pumpt ´nen Liter. Draussen sein hat auch was mit Anstrengung zu tun und die Flucht vor Anstrengung rächt sich in der Natur mitunter bitter.
tja, so unterscheiden sich die Sicherheitsbedürfnisse. Der eine will eine 200%-Versicherung für alles (am sichersten soll es übrigens am Büro-Arbeitsplatz sein, vielleicht besser da bleiben?), und der andere steigt gar in ein Auto ohne Airbag, huhuuu, wie kann man denn nur. Wir reisen unkompliziert, ohne aufwändige Vorbereitungen, und mit einem Mindesteinsatz an Ressourcen. Aber aus deiner Sicht natürlich saugefährlich und verantwortungslos (3 Wochen wild zelten in Rumänien, ich denke das würde dir im Traum nicht einfallen). Gruß Michael
Hallo Peter, "Die Argumentation ´99x ging´s gut..´ ist hanebüchen." Im Prinzip verstehe ich was du meinst. Aber in der Realität gibt es Grenzen. Du machst ebenfalls Kompromisse, gehst ebenfalls Risiken ein. Ich ziehe die Grenze halt woanders als du.
Gruß Michael
MartinG
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14.11.2008 18:48
#34 RE: Lebensmittelvorrat für Kanutour mit 2 Kindern
ich kann mich im Prinzip nur der Meinung vom Olaf anschließen. Du hast Verantwortung für ein Kind! Da sollten Deine "Grenzen", wie Du es nennst sehr eng gesteckt sein.
Ich weiß, das Beispiel ist weit hergeholt, aber weist Du wieviele Kinder jährlich an den Folgen von nicht einwandfreiem Trinkwasser sterben? 1,5 Millionen! Nur wegen so eines kleinen besch... Durchfalls.....
Hallo Michael Es geht nicht um Sicherheitsbedürfnisse oder andere Grenzziehung sondern um Mindestverantwortung, die die Sozialgemeinschaft Mensch von Jedem erwarten muss, vor allem von Sorgeberechtigten ihren Kindern gegenüber, sonst funktioniert sie nicht gut(die Sozialgemeinschaft). Wegen überzogener Sicherheitsbedürfnisse teile ich deine Meinung sehr obwohl ich mich dabei auch schon gut verkalkuliert habe, nur das Glück war auf meiner Seite. Aber warum unterstellst du Anderen, dass sie denken, dass du saugefährlich oder verantwortungslos bist? Das hast du doch gar nicht nötig. Hier im Forum sind sehr Viele, die ähnlich wie du und ich reisen, genauso kompetent oder kompetenter sind als wir beide. Selbst bin ich öfter in diversen Ländern länger oder kürzer aber vor allem mit Kindern, eigenen oder fremden, auf oder am Wasser unterwegs, dabei versuche ich vorrangig darauf zu achten, unnötige Unfälle zu vermeiden. Bilanz: Ein Bänderriss bei einem 14 jähr. Mädchen wegen Unterschätzung einer Wildwasserstrecke meinerseits in Schweden, verbunden mit Krankenhausbesuch,fiese Messerverletzung eines 16 jähr. Jungen beim Fische schlachten trotz Anleitung und Übung. Beinverletzung eines 15 jähr. Jungen, der trotz ausdrückl. Verbots von einer Brücke in Italien in den Po gesprungen ist und ein Stück Holz getroffen hat. Ich rede von ein paar Hundert recht risikobereiten Kindern, mehr ist so nicht passiert und so viel werde ich nicht vergessen haben. Durch trinken schlechten bzw. ungenießbaren Wassers durch Kinder hatte ich in den letzten 10 Jahren über 60 Tage Reisestop, einmal 4 Tage am Stück, zwei mal mit Krankenhausbesuch, dass hört sich viel an aber gemessen an der Menge der Touren und Kinder ist es nicht so viel, verglichen mit den anderen Unfällen aber extrem. Dreimal waren eigene Kinder betroffen, das letzte mal dieses Jahr auf dem Ostetreffen meine beiden Jüngsten, Resultat war NUR , dass meine Tochter einmal kräftig Schlafsack und das halbe Tippi von Albert vollgekotzt hat und mein Kleiner 3 Tage die Scheißerei hatte, hätte ich gerne den Kleinen und auch mir erspart. 80 % der Wasserunverträglichkeit passierte in Schweden und Norwegen, die heftigste im Femund-Rogengebiet. Zu bedenken gilt einfach, dass mehr Viehzeug ins Wasser köttelt als allgemein angenommen wird und dass viele Tierarten gerade im Sommer dazu neigen bei Fieber zum Wasser zu ziehen und nicht wenige davon darin verrecken. Wie Peter bereits schrieb, es geht 99 mal gut aber dann schau deinem Kind auch in die Augen, wenn es sich die Seele aus dem Hals kotzt und sich von oben bis unten zum zehnten mal vollmacht. Da selbst ich noch lernfähig bin, habe ich auch bei Dir noch Hoffnung. LG Jürgen
PS. Alle Kinder waren über die Wichtigkeit sauberen Wassers aufgeklärt aber eben Kinder. Doch vergessen: Kreutzotterbiss in Dänemark, der in der Berliner Charite`endete.
Hallo Jürgen, zunächst mal finde ich es beeindruckend, wie gut du bisher mit den vielen Kindern durchgekommen bist und was du für eine doch schon tragfähige Statistik aufmachen konntest (das meine ich hier mal ganz ohne Ironie).
Aber zurück zur Sicherheisdiskussion. Ich denke es geht sehr wohl um die andere Grenzziehung. Was unter Mindestverantwortung verstanden wird, definiert nun mal jeder anders. Ich glaube halt, dass das 10-minütige Abkochen ausreicht, und fange deshalb nicht noch an zu filtern. Und das im vollen Wissen der Gefahren, die im Wasser lauern. Die Wahrscheinlichkeit, dass dennoch was passiert, ist gering genug. Klar würde sie durch vorheriges Filtern noch ein klein wenig geringer werden, aber diese sehr kleine Verringerung der Wahrscheinlichkeit zu erkranken ist mir den Aufwand nicht wert.
Eigenartig finde ich nebenbei bemerkt auch, wie extrem Unterschiedlich ähnliche Risiken wahrgenommen werden. Während also der sehr risikobewusste Verantwortungsträger das Trinkwasser erst mal filtert und dann noch abkocht und anschließend chlort, lässt er sein Kind 2 Stunden nach der sauberen Mahlzeit ohne bedenken BADEN gehen. Ja ist denn das zu glauben? Jeder weiß doch, dass Kinder beim Baden immer auch mal einen Mund voll Wasser schlucken! Auch ich weiß das, werde aber mein Kind weiter freudvoll Baden gehen lassen. Der risikobewusste Verantwortungsträger sollte sich das aber noch mal überlegen, die Fürs und Widers abwägen und Sicherheitsmaßnahmen ergreifen - spätestens nach dem Lesen dieser Zeilen, wo er ja nun Kenntnis von der Gefahr hat ;-)
Derartige Beispiele gibt es viele, auch so richtig Absurde.
Du siehst, im Grunde führt solch eine Diskussion zu nichts. Du siehst, es ist doch die Grenzziehung, die für die Differenzen sorgt.
Natürlich ist mir auch klar, dass diese Art von Diskussionen in der Vergangenheit tatsächlich für so manchen Fortschritt gesorgt hat. Das ist gut so und lässt auch mich ab und zu was dazulernen. Aber weiter bleibt der Fakt, dass jeder die Grenze anders zieht.
Ich habe den Filter, fühl mich gut wenn er dabei ist, und werde ihn auch einsetzen, falls ich es mal für nötig halte. Aber normalerweise kochen wir halt ab und gut ist.
Ständig alle möglichen Risiken bis ins kleinste zu hinterfragen, das mach ich nicht und würde mir wahrscheinlich auch die Freude an dieser Art des Reisens nehmen.
Hallo Michael Ja, es ist nicht so einfach schnellschriftlich seinen Standpunkt richtig verstanden rüber zu bringen, habe auch oft das Gefühl nicht korrekt interpretiert oder verstanden zu werden, liegt am System dieser Art von Kommunikation. Vielleicht bin ich bezüglich schlechter Erfahrung mit Trinkwasser bei Kindern auch etwas Übersensibel, weil die Menge meiner Negativerfahrung auf mich anders wirkt, da die Konsequenzen Andere sind. Auf keinen Fall möchte ich irgendwie Lehrmeisterhaft rüberkommen sondern selbst etwas aus den Diskussionen mitnehmen und deine Tourenberichte finde ich sehr interessant, mit der Grenzziehung müssen wir uns auch nicht zwingend einig werden, damit können wir doch Beide gut leben. LG Jürgen