Canadier bauen

28.07.2008 13:22
avatar  ram ( gelöscht )
#1 Canadier bauen
ra
ram ( gelöscht )

Hey!
Mein Vater und ich würden gerne einen Canadier bauen. Allerdings mangelt es an einem Schuppen zum bauen. Da wir einen ziemlich großen keller haben dachten wir uns wir bauen ihn dort. Das einzige problem ist das wir ihn nie als ganzen hinausbekommen. Nun stellt sich die Frage: Gibt es die Möglichkeit ihn ganz zu bauen und 2 mal quer zu zersägen und im Freien wieder zusammenzubauen? Ich hätte mir das so gedacht dass man an das Sägestelle 2 Spanten direkt nebeneinander plaziert und nachher dort zusammenschraubt.
lg Lukas


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28.07.2008 14:47
avatar  welle ( gelöscht )
#2 RE: Canadier bauen
we
welle ( gelöscht )

Moin Lukas,
im englischen Forum läuft schon seit geraumer Zeit ein thread,
in dem ein Kollege einen zweigeteilten Kanadier baut, da kannst
Du bestimmt was abschauen:
http://www.songofthepaddle.co.uk/forum/showthread.php?t=6838
Einfach nur zwei Spanten zusammenschrauben?? So einfach wird
das nicht, da treten jede Menge Scherkräfte auf.
Gruß aus der Nordheide
Albert
once paddling a day
keeps the doctor away

http://www.absolut-canoe.de


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28.07.2008 17:59
avatar  ram ( gelöscht )
#3 RE: Canadier bauen
ra
ram ( gelöscht )

Die Scherkräfte sind nicht das Probem. Das Problem werden die Biegekräfte werden. Danke für den LInk, jedoch ist das nicht genau das selbe. Ich habe vorher vergessen zu erwähnen, dass wir den Canadier in Leistenbauweise machen wollen wie es in Canuecraft beschrieben ist.


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28.07.2008 18:26
#4 RE: Canadier bauen
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Bevor ich mich auf so eine windige Sache einlassen würde, wäre ein alternativer Bauplatz sicher die bessere Wahl. Gebaut wird einmal, die Schrauben, Spanten, Schotts, was auch immer .... bleiben immer ...

Eventuell ein bischen Bauholz kaufen und mit ein paar Gewebeplanen draußen was provisorisch herrichten?

Frank


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28.07.2008 19:18
avatar  ganz-manchmal-Paddler ( gelöscht )
#5 RE: Canadier bauen
ga
ganz-manchmal-Paddler ( gelöscht )

Wenn es nur um den Bau geht und ansonsten es kein Problem darstellt ein Boot am Stück zu lagern,würde ich in jedem Fall versuchen das Kanu auch am Stück zu bauen.Denn ich denke man Baut sich sonst auf jeden Fall eine (vermeidbare)Schwachstelle mit ein.Wenn das fertige Kanu später dann auch im Keller gelagert werden soll sieht die Sache natürlich anders aus.

Das hier ist so ähnlich wie das Projekt das Welle schon angsprochen hat und wohl noch am einfachsten zu realisieren:http://de.youtube.com/watch?v=n9iMpZXqZt0&feature=related

Ansonsten bleibt auch noch die Option direkt ein Faltboot zu entwerfen.Wie auch immer...viel Spaß dabei.


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29.07.2008 15:13
avatar  Andreas Schürmann ( gelöscht )
#6 RE: Canadier bauen
An
Andreas Schürmann ( gelöscht )

Hallo

Ob es nun Biege- oder Scherkräfte sind ist garnicht entscheident, das Problem ist die Kräfte aus der Hülle, wo sie sich eingentlich austoben in den Spannt, durch die Schraube und auf der anderen Seite wieder in die Bootshülle zu kriegen. Dabei kann man sehr viel falsch machen, nicht nur zu schwache, sondern auch zu starre Verbindungen werden aufdauer versagen.

Allerdings habe ich schon einige Teilungen gesehen, die schon lange halten. Aber schon wegen des hohen Gewichts der Teilung ist der geeignete Bauplatz sicher vorzuziehen.

Gruß
Andreas


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30.07.2008 11:11
#7 RE: Canadier bauen
Si

Hallo Lukas,

ich war in der selben Situation wie ihr und habe deshalb (und auch wegen leichteren Transports und Lagerung) mein Kanu geteilt gebaut. Allerdings habe ich mir einen reinen GFK-Kanadier gebaut, da ich es mir zuerst nicht zugetraut habe, einen Leistenkanadier schön hinzubekommen. Außerdem dachte ich, es würde weniger Arbeit werden. Weit gefehlt! Es war weit mehr Arbeit. Schön ist das Kipawa aber trotzdem geworden. Das nächste Boot wird aber mit Sicherheit aus Holz.

Fotos siehst Du hier: https://www.canadierforum.de/t364f3-kneel...r-einbauen.html

Mein Keller war relativ klein (das gesamte Boot ging gerade mal diagonal rein), aber für die Arbeiten, wo das Boot in voller Länge bearbeitet wurde, ging es sich noch halbwegs aus. Ich habe die Form als ganzes gebaut und das Boot mit Epoxy und Glasfasermatten drüberlaminiert. Nach dem Umriss der mittleren Spanten habe ich mir eine ca. 20cm lange, stabile Form gebaut, über die ich Eschen-Sägeschnittfurnier ca. 2cm dick in Boots-Querschnittform mit Epoxy verleimt habe. Diesen breiten Mittelspant habe ich dann vorne und hinten mit dem Schabhobel in langer und mühsamer Arbeit von den 2cm auf 0 abgehobelt, damit der Spant im Längsschnitt des Bootes eine Hügelform hat und somit bei Benutzung am wenigsten stört.
Weiters habe ich breite Schlitze für Kistenverschlüsse eingestemmt, damit die im Spant versenkt sind und nicht stören. Mit diesen Kistenschnallen wird das Boot zusammengehalten. Dann habe ich den Spant auf der Kreissäge quer in der Mitte auseinandergeschnitten (da, wo das Kanu getrennt sein soll). Privisorisch wieder mit etwas Abstand (Sägeblattstärke) habe ich es dann mit Epoxy an der breitesten Stelle ins Boot geklebt, danach in der Fuge das Boot auseinandergeschnitten.

In die Querschnittsflächen habe ich selbsgebastelte Zentrierzapfen aus Messing eingebaut, damit die Bootteile beim Zusammenspannen leicht zusammenfinden und nicht versetzt sind, bzw. auch nicht verrutschen können. Einfache Holzdübel gingen aber sicher auch.

Dieser Trenn-Spant hat meinem wabbeligen Epoxy-Rohling schon sehr viel Stabilität verliehen.
Teilweise habe ich dann an den Bootshälften weitergebaut, für manche Arbeiten (Süllränder, damit die Flucht stimmt) habe ich das Boot zeitweise zusammengefügt.
Die Süllränder außen hören übrigens ca. 15cm vor der Boots-Trennfuge auf und beim Zusammenbau wird jedesmal ein 30cm langes Süllrandstück, das die Fuge überdeckt, draufgeschraubt. Dazu habe ich in die Innensüllränder von außen Gewindeeinsätze geklebt, an die dann von außen die überdeckenden Süllrandstücke mit Imbus-Gewindeschrauben angeschraubt werden.

Zusammenbauen / Auseinandernehmen ist nun eine Sache von ca. 5 Minuten.

In die Fuge habe ich eine selbsklebende Fensterdichtung eingebaut, die beim Zusammenspannen so richtig schön zusammengequetscht wird. Ich war selbst ein wenig überrascht, dass die Sache wirklich vollkommen dicht geworden ist.

Der Aufwand, den ich getrieben habe, war gewaltig. Aber nicht, weil es nicht anders ging, sondern weil ich mir viele Dinge einfach eingebildet habe. In Summe habe ich an dem Boot sechs Jahre gebaut, da waren aber auch viele längere Schaffens- und Babypausen (3) dabei. Wenn ihr das Kanu nicht neu erfinden wollt, sondern auf bewährte Konstruktionsweisen zurückgreift, ist der Aufwand die Sache sicher wert. Ich habe es jedenfalls genossen, auch im Winter mit Heizlüfter laminieren und lackieren zu können.

Ich rate euch jedenfalls nicht vom teilbaren Boot ab. Bei mir funktioniert es gut und für mich ist es auch das Richtige.

Falls Ihr noch Fotos braucht, sagt es, dann suche ich, was ich noch finden kann.

LG
Thomas

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Auf jede schwierige Frage gibt es eine einfache Antwort. Die ist falsch.
(Peter Vitouch)

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30.07.2008 13:17 (zuletzt bearbeitet: 30.07.2008 13:17)
#8 RE: Canadier bauen
avatar
Hallo Thomas,

klar brauchen wir noch massig Fotos - ich schaue mir immer mal wieder gerne die aus dem alten Thread an. Besonders Detailfotos der Fugenverbindung und aber auch das Boot im Einsatz würde mich brennend interessieren.

Axel
P A D D E L B L O G - "Everyone must believe in something. I believe I'll go canoeing" Henry David Thoreau

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