hallo
ich bin zurzeit dabei das boot "redbird" zu bauen. ich bin zur zeit noch dabei den plan für die innenweger zu machen. die meisten bootsbauer schneiden bei den innenwegern ihrer boote langlöcher ein. das sieht gut aus und soll gewicht sparen, jedoch frage ich mich ob es in der praxis nicht sehr hinderlich ist, wenn an diesen stellen beim lackieren ständig lecknasen runterkommen. ist die gewichtersparnis tatsächlich so groß, das sich der aufwand lohnt, oder ist der hauptgrund der bootsbauer das klassische erscheinungsbild? zumal ich den weger ja deutlich dünner ausführen kann, wenn er aus massivem material besteht.
danke für die antworten
Die Aussparungen haben nichts mit Gewichtseinsparung oder Optik zu tun sondern dienen dazu, dass das Wasser, das doch immer irgendwie ins Boot spritzt oder schwappt, aus dem kieloben gelagerten Boot restlos rauslaufen kann, so dass sich kein stehendes Wasser und faulendes Holz bildet. Ich würde bei einem Holzboot keinesfalls auf derartige Aussparungen verzichten. Es ist sinnvoll welche an Bug und Heck einzufräsen und dann noch großzügig einige im Mittelschiff. Durchgehend müssen sie gar nicht sein.
Axel
P A D D E L B L O G - "Old river rats never die. They just smell that way" - Robert E. NcNair
Hi, diese Zwischenräume imitieren die bei Wood-Canvas-Booten mit "offenen Süllrändern" entstehenden Rippenköpfe, sie sind als Speigatte sehr praktisch beim Bootenleeren (Wasser) und bieten zudem auf der gesamten Bootslänge fortlaufend Befestigungsmöglichkeiten für z.B.Spannschnüre (Gepäckbefestigung etc.)Es ist eine geniale Möglichkeit, durch Weglassen ein äußerst sinnvolles bootsbauerisches Detail nutzen zu können. Jörg Wagner
wenn es also vorallem darum geht das wasser abzulassen, reicht es also nur an den höhsten punkten des bootes je ein kleines loch zu bohren, an bug-und heckspitze. wenn das boot nun z.b. zur lagerung umgedreht wird, läuft das wasser automatisch nach vorn und hinten durch das loch ab. den punkt mit dem beibändseln von ausrüstung habe ich mir auch schon überlegt, aber ich denke, ich werde einfach ein paar messingfenderösen an der unterseite des wegers anschrauben. sicher, das macht ebenso probleme beim lackieren, doch ist dies deutlich einfacher zu händeln.
Fahre auch den Redbird und die "Aussparungen" sind nicht nur hübsch, sondern wirklich so sinnvoll wie Axel und Jörg schon schrieben. Aber mir fiel etwas anderes auf. Du möchtest die Weger lackieren? Ich habe sie ganz bewusst geölt. So kann ich bei Beschädigungen oder Verschmutzung sehr einfach nachbessern. Zumal gerade die Weger oftmals Berührungspunkte sind. Wenn Du lackierst und eine mehr oder weniger große Beschädigung im Lack hast, unterwandert Feuchtigkeit den Lack und Du bekommst Fäulnis. Dann ist sehr aufwendiges Schleifen angesagt.
das ist ne gute idee! ich hab mir sowiso grad ne wunderbare leinöl-terpentin-wurzelteer-sikkativ mischung angesetzt, vorallem zum imprägnieren von messergriffen. hab schon lange mit dem gedanken gespielt dieses wunderbare produkt im bootsbau zu nutzen. kann ich den weger dann trotsdem noch in esche ausführen oder ist das zu fäulnisanfällig?
Moinsen, ich würde die Weger auch nur ölen - z. B. mit owatrol Produkten, es spart ne Menge Arbeit beim Pflegen. Ich habe auch die Innenräume meiner wood- canvas Boote geölt, in 3 - 4 Stunden habe ich das kompl. Boot gereinigt, abgeschmirgelt (200er Stahl- wolle) und geölt. Owatrol gibt es zum Beispiel bei toplicht. PS Die Weger kannst Du aus Esche fertigen, funktioniert mit owatrol Gruß Albert once paddling a day keeps the doctor away
die sichtbare oberkante der leisten ist ja nicht mitbeschichtet worden. wird die auch nur geölt? gibt es nicht probleme mit dem epoxy wenn das darunterliegende holz ein wenig feuchtigkeit zieht?
hi, über den praktischen vorteil sind sich die meisten glaube ich einig ich habe an der höchsten stelle auch ein loch gebohrt, das ganze mit epoxid/schleifstaubmischung wieder verschlossen und dann wieder ein kleineres loch in das ausgehärtete epoxid gebohrt. so kann das wasser auch aus den spitzen optimal raus und das holz ist dicht.
Ich würde dazu raten nicht nur an Bug und Heck so ein kleines Speigatt einzufügen sondern auch im Mittelschiff ein, zwei oder auch mehr derartige Wasserauslässe einzufräsen. Mit solcherlei Details am Boot ist es relativ einfach, ein noch halb beladenes Boot eben mal am Ufer von eingeschwapptem Wasser zu befreien ohne es gleich in voller Gänze umzudrehen. Andererseits sollte man aber auch einen Schwamm dabei haben mit dem Restwasser aufgenommen werden kann... Axel
P A D D E L B L O G - "Old river rats never die. They just smell that way" - Robert E. NcNair
die sichtbare oberkante der leisten ist ja nicht mitbeschichtet worden. wird die auch nur geölt? gibt es nicht probleme mit dem epoxy wenn das darunterliegende holz ein wenig feuchtigkeit zieht?
Also mein Redbird ist nu ca 5 Jahre alt und mit ner normalen "Ölung" (nein nicht die letzte) so alle 2 Jahre, habe ich bei mir noch überhaupt keine Probleme gehabt. Auch nicht auf der nicht mitlaminierten Rumpfoberkannte. Alles andere wird ganz normal mit dem Schwamm und evtl. auch mal mit ner Bürste gewaschen. Selbst ein wenig nachschleifen brauchte ich bisher die geölten Teile nicht.
ich habe nun meinen rumpf von aussen beschichtet und kann also nächste oder übernächste woche mit dem ausbau beginnen, der tag mite den innenwegern rückt also näher. ich habe mit dem einen oder anderen professionellen bootsbauer gesprochen und es waren sich alle einig, dass es am besten wäre, entweder an der rumpfoberkante das gewebe einmal umzufalten, oder über innen-und aussenweger ein kopfbrett mit ordentlich epoxy anzuleimen, welches die leistenkante und auch vor- und achtersteven im decksbereich wirklich dauerhaft schützen würde. ich weiß, dass beide verfahren ungewöhnlich im kanubau sind, doch sie erscheinen mir mehr als sinnvoll. die bootsbauer meinten, bei allen schiffen, welche mit offenen laminatkanten gebaut wurden, stelle sich früher oder später eine delamination ein, was ich tunlichst vermeiden möchte. auch wenn es schade um das schöne bild der verschiedenen schichten des canadiers ist. (ich würde die variante mit dem kopfbrett wählen) wenn ich das so hinbekomme wie ich mir das vorstelle, steht irgentwann demnächst ein entsprechendes foto im forum.