hat sich schon mal einer mit seinem Kanu die Kyll runtergestürzt? Ich denke darüber nach eine 1 - 2 Tagestour im Juni durchzuführen und suche noch Tipps jeder Art.
die Kyll ist lang! An welchen Abschnitt hast Du egdacht? Ich selber binb von St Thomas, bis kurz vor Bitburg gefahren. Sehr schöne Strecke! Strömung ist flott, ein paar fahrbare Wehre, ein einsames Tal vor Kyllburg (dort lohnt es sich mal halt zu machen) Echt schön! Aber: Im Juni Wasser dort zu finden ist Glückssache! (Ich hoffe am letzten August Wochenende entsprechendes Glück zu haben, da ich da mit Kollegen eine Tour machen möchte und die Kyll für mich dann die erste Wahö wäre.
ich hatte mir so vorgestellt ab Gerolstein mein Glück zu versuchen. Wenn mich nicht alles täuscht müßten das dann bis Kyllburg 30km sein- sportlich, aber machbar?
Ein kurzer Bericht, wie es denn so war auf der Kyll:
Wir sind am 16.8.08 gefahren, Freundin und ich im Pakboat 165. Wetter blendend, nicht zu heiß.
Wasserstand lt. Pegel Densborn 56 cm - das waren 9 cm unter dem empfohlenen Mindestpegel von 65 cm. Vorab: die Empfehlung ist sehr gut begründet, selbst bei 65 cm dürfte man noch gelegentlich zwischen/auf Steinen hängen bleiben. Wir hatten auf Regen in den Vortagen gesetzt, der dann nicht kam, und sind letztlich trotzdem gefahren.
Einsetzen in St. Thomas. Unter der Eisenbahnbrücke gibt es am rechten Ufer eine ideale Einsatzstelle, die im KV-NRW-Online-Flußführer nicht erwähnt ist. PKW kann in unmittelbarer Nähe zum Wasser geparkt werden.
Das Flüsschen bietet eine erfreuliche Mischung aus ruhigen und flotten Passagen. Das Kylltal ist hier sehr, sehr schön! Der niedrige Wasserstand führte allerdings dazu, dass wir oft in kleinen verblockten Schwällen schlicht und ergreifend am einen oder anderen Stein hängen geblieben sind und mitten im Schwall aussteigen mussten - nichts für empfindliche Boote und Gemüter! Vor Kyllburg eine bei ausreichend Wasser sicher sehr amüsante Strecke, die allerdings derzeit durch zwei, drei Bäume fast voll gesperrt ist. Wir kamen da kaum durch, weil die engen Durchfahrtsmöglichkeiten von flach überspülten Steinen verblockt waren, bei mehr Wasser hätte der dann noch höhere Strömungsdruck es auch nicht leichter gemacht, aber gefährlicher.
Am mühseligsten war wasserstandsmäßig eine Passage bei Schloß Malberg, da hätten wir fast aufgegeben. Wer sein Boot liebt, der schiebt. Geschafft haben wir es schließlich bis Bitburg-Erdorf, das waren nur 21 km in über fünf Stunden.
Die Online-Flußführer-Beschreibung zur Kyll ist sehr karg, gerade viele Brücken sind nicht erwähnt. Da der Fluss abgesehen von Brückenkreuzungen auf der befahrenen Strecke sehr einsam ist, fällt die Orientierung damit hinter Kyllburg etwas schwer. Die Wehre sind im Führer korrekt erwähnt, aber mit Zweier-Canadiern sicher auch bei mehr Wasser kaum fahrbar: überwiegend recht steile Schrägwehre, die erwähnten Durchfahrten rechts/links waren oft durch Bäume gesperrt! Jedenfalls nix für einen Falter wie unser Pakboat, wenn man den nicht in der Mitte durchbrechen will... Überheben/Treideln ging beim niedrigen Wasserstand halbwegs, Umtragen wäre in aller Regel sehr schwer oder unmöglich gewesen!
Fazit: Obwohl es schön war, würde ich die Tour bei dem Wasserstand ganz sicher nicht wiederholen - die Pegelempfehlung zu ignorieren war recht dämlich. Bei mehr Wasser: sicher viel Spaß, aber große Vorsicht vor Baumsperren! Und hat da jemand Erfahrungen mit den Wehren dort bei mehr Wasser? Würde mich interessieren, falls ich nochmal Gelegenheit habe, dort zu fahren...
kann gut nachempfinden wie es euch ging. Klingt ähnlich einr Our-Tour, die wir vor 1 1/2 Jahren machten. Pegelinfos falsch gelesen und dann viel geschoben und Boot maltretiert. Denke nach dem Trip und anderen Erfahrungen zumindest für Flüsse im Südwesten: Mindestpegel+10 cm ist für Canadier ein Muss. Und die Kleinorganismen im Fluss haben auch mehr Chancen.
Ich hab´die Kyll seit 2 Jahren im Blick und es bisher nicht geschafft. Danke für den Tip mit dem Umtragen/Treideln.