Moin in die Runde Wer auch geschichtlich/historisch am paddeln intressiert ist: Es gibt ein neues Buch. Da die Auflage sicher eher kleiner ist und da das Thema doch regional (Bremer Raum) und zudem sehr speziell ist, hier eine schnelle Info für Euch
Mit Stöckelschuh und Krawatte im Paddelboot ISBN 978-3-8378-1058-5 Autor: Inge Voigt-Köhler / Diethelm Knauf Seiten: 180 Abbildungen: 249 Einband: Hardcover Erscheinungsjahr: 2020 Auflage: 1te Inge Voigt-Köhler / Diethelm Knauf 19,90 € * Paddelboote begegnen Torfkähnen und großen Dqampfern, Schiffe werden vor Packhäusern be- und entladen, Paddler werden mit ihren Faltbooten auf Weserflößen mitgenommen, Wochenendfahrten führen auf Kleingewässer der Umgebung zu Gasthöfen. Fotografieren war teuer, und so wurden vor allem wichtige Ereignisse festgehalten. Dazu gehörten zweifelsohne Reisen, damals mit Bahn, Bus oder LKW. Der Kanutag am Staffelsee 1926 findet genauso Eingang wie Verbandsfahrten in den 1930er Jahren auf Saar und Main, Vereinsfahrten auf Werra und Weser, rund um den Bodensee und sogar bis nach Jugoslawien.
Unter anderem wurde eine Stelle hervorgehoben, die auch mir sehr gut gefallen hat und die ich hier gern zitieren möchte: "Der Ritzenbütteler Sand gegenüber der Vulkan-Werft und der Bremer Wollkämmerei war ein bevorzugtes Wochenend- und auch Urlaubsziel der Bremer Kanuten bis in die 60er-Jahre hinein. Das schöne Fleckchen Erde war „schnell erreichbar, preiswert und ohne Reglementierungen eines Campingplatzes“. Mit ab- und auflaufend Wasser konnten Touren verschiedener Länge unternommen werden. Ein Foto aus dem Jahr 1938 zeigt junge Leute, die am Weserufer die Sommersonne genießt. In Wassersportkreisen, so heißt es auf Seite 54, halten sich Geschichten, dass zur Zeit der großen Arbeitslosigkeit in den 1920er-Jahren viele Kanutenfamilien Wochen oder sogar Monate auf den Sänden der Unterweser wie bei Motzen oder auf der Weserhalbinsel Elsflether Sand lebten und einen aus ihrer Gruppe, der einen Motor an seinem Boot hatte, in die Stadt schickten, um am Freitag das Arbeitslosengeld für alle in der Stadt abzuholen.".