Wir sind schon einige male auf dem Zürisee gepaddelt. Obwohl mir selber ein Fluss lieber ist geniesse ich jedesmal unseren Ausflug in dieses ruhige Gewässer. Wir setzen bei der Schiffslandestelle von Pfäffikon ein. Man kann da nahe ans Wasser fahren, allerdings das Auto nicht abstellen. Im Dorf habe ich bisher noch immer einen Gratisparkplatz gefunden und so konnten wir frohgemuth lospaddeln. Zuerst steht allerdings die Insel Ufenau auf dem Programm. An schönen Tagen paddelt man an Motorbooten und Jachten vorbei und fragt sich so, was der Reiz wohl sei hier den ganzen Tag auf dem Wasser zu verbringen. Wahrscheinlich sehen und gesehen zu werden. Die Insel Lützelau gehört dem Kloster Einsiedeln und wird von Kursschiffen angesteuert. Es hat eine Kirche, Kapelle und sogar einen Sarkophag. Interessiert mich nicht besonders, eher das einfache Restaurant wo jeder willkommen ist und entsprechend auch viel Betrieb. Auch gibt es einen rollstuhlgängigen Inselrundweg der zum Verweilen einlädt. Die Weiterfahrt zur Insel Lützelau kann entweder direkt nach nordosten gemacht werden oder die Insel Lützelau westlich umrundet werden. Die direkte Fahrt ist allerdings ein Slalom um geankerte Motorboote und Jachten. Dazwischen kann man noch Schwimmern ausweichen. Die westliche Umrundung ist wesentlich naturnaher, man paddelt am Schilf vorbei und viele Wasservögel tummeln sich. Die Fahrt zur Insel Lützelau ist nicht mehr weit. Am nördlichen Ufer ist der Zeltplatz mit Restaurant. Zu nahe sollte man nicht an der Insel vorbei paddeln, da es einige Untiefen hat. Es gibt einen Bootssteg, doch mit dem Kanu kann man auch kurz vorher bei einem kleinen Kiesstrand anlegen. Das ist einfacher und hat nicht so viel Schlamm. Wir hatten schon mehrere Male auf dem Zeltplatz übernachtet. Reservierung ist unerlässlich, da der Platz oft ausgebucht ist, was nicht heisst dass man sich auf den Füssen rumsteht. Die Insel hat ausser dem Zeltplatz nur noch ein Naturschutzgebiet! Tagsüber sind noch einige Gäste da, am Abend hat man einen schönen Sonnenuntergang und im Frühsommer versinkt die Sonne im See. Im Restaurant kann man was kleines essen, ein Bier trinken und die vorbeifahrenden Schiffe beobachten. Irgendwann im Zelt die Ruhe geniessen. So stellt man sich die Schweiz nicht vor! Am Morgen sind wir immer ostwärts gepaddelt und haben den Seedamm unterquert. Auch hier eine schöne Naturschutzzohne mit viel Schilf und ganz vielen Vögeln. Am östlichen Seedamm weiter nach süden gepaddelt. Die Villen werden immer grösser und verlassener. Man fragt sich, welche Oligachen und Steuervermeider wohl hier einen Rückzugsort haben. Wer den Eingang (Verbotstafel) zu "Klein Venedig" findet kann noch mehrere verlassene Villen bestaunen und feststellen dass guter Geschmack nichts mit Reichtum zu tun haben muss. Am Schluss landet man an der südlichen Unterquerung des Seedamms und kann so nach westen wieder nach Pfäffikon zurückpaddeln. Auch wenn hier Kursschiffe unterwegs sind, die fahren hier langsam und es ist immer genug Platz für beide. Diese Tour kann man natürlich auch von Rapperswil oder einem anderen Platz beim Seedamm aus Starten. Genossen haben wir die Entschleunigung auf Lützelau, kein Stress sobald wir auf dem Wasser sind und dass dies in der Schweiz überhaupt noch möglich ist. Einige Fotos von unserem schönen Weekend könnt Ihr anschauen.