Nach reiflichen Überlegen möchte ich mir demnächst einen Kanadier kaufen. Die Auswahl viel auf einen Nova Craft Prospector 17, nun steh ich aber vor der Frage welches Material. 1. 3- lagiges PE - ist zwar schwerer, damit könnte ich leben, was mich aber stutzig macht ist die Aussage des Händlers das PE über die Jahre an Weischmachern verliert und dann durchaus bei harten Steinkontakt brechen kann und das PE mit der Zeit Dellen im Rumpf bekommt, die zwar häslich sind aber die Fahreigenschaften nur wenig beeinflussen. Ich war bislang der Meinung das diese beiden Probleme nur bei älteren Baureihen aus einlagigen PE auftreten, die heutigen PE-Sorten aber immer in ihre Ausgangsform zurückgehen und auch Ihre Elastizität nicht verlieren.
2, Royalex - die Produkteigenschaften klingen gut, der Preisunterschied von 500,- EUR wäre auch noch akzeptabel, aber laut Aussage eines anderen Händlers nutzt sich die äußere Vinylschicht bei Grundkontakt stärker ab als reines PE. Und da ich bei meinen heimischen Flüßen öfters mit Grundkontakt rechnen muß, überzeugt dieses Material mich auch nicht vollständig zumal eben auch noch der Preisunterschied besteht.
Die Frage die mich am meisten interessiert ist die Brüchigkeit von PE über einen Zeitraum von 12 -15 Jahren gesehen. Hat da irgendjemand Erfahrung?
was speziell das material von nova craft anbetrifft, kann ich dir nix sagen, sone boote bin ich noch nicht gefahren.
aber im groben haben deine händler mit beiden aussagen recht.
ich habe selbst vor etwa 15 jahren gesehen, wie ein uraltes pe-kajak (alter damals 7 - 12 jahre alt - geschätzt) bei außentemperaturen um den gefrierpunkt an einem stein dreifach aufplatzten sehen (vorn-mitte-hinten), wie ne überreife melone. ich hab es auf vhs-video. der typ hatte sein altes kajak zuvor noch ne weile auf dem schnee liegen lassen, bervor er dann ins bewegte wasser einstieg. das gesicht könnt ihr euch vorstellen, damals geisterte noch der bergiff von "unkaputtbar" durch die köpfe ... .
in meinem schuppen liegt auch ein altes royalex (oldtonar ???) c2, so etwa 20 jahre alt. ist nicht übermäßig gebraucht worden, aber diese saison muss ich mir was einfallen lassen. am bug und am heck ist die äußere pe-schicht fast durch. die reparatur wurde aber schon im forum einigermaßen verständlich erklärt.
wer die wahl hat hat die qual, aber kannst du dein zukünftiges boot irgendwo drinnen lagern? denn die pe-schüsseln (sorry!!!) werden dann spröde - so wurde es mir erklärt -, wenn sonne und licht ordentlich drann arbeiten können ?! garage?schuppen?scheune?bauer?fuhrunternehmer?kanuverein? ich hatte damals ne alte hochpaterrewohnung mit hoher decke und dem 6 meter langen wohnzimmer, da hingen alle boote unter der decke - kann dekorativ sein und bringt bei party´s immmer gesprächsstoff...
Ob PE brechen kann, kann ich Dir leider nicht sagen, habe ich noch nicht erlebt. PE hat für mich aber einen anderen, ganz entscheidenten Nachteil. Der Boden des Canadiers (gerade bei großen) wölbt sich im Wasser nach oben, was zu einer erheblichen Verschlechterung des Fahrverhaltens führt.
Den Abrieb zwischen PE und Royalex würde ich persönlich als gleich ansehen. Royalex light wird sich leichter abreiben, das ist sicherlich richtig.
Ich habe ein paar Jahre lang einen Nova Craft Prospector aus Royalex gefahren, und hatte keine Probleme mit Abrieb.
Royalex und Abrieb, das ist so eine Sache. Sicherlich wirst Du einige farbige Steine im Flussbett hinterlassen. Ich hab nun mein 2. Royalexboot und muss sagen dass der Abrieb eigentlich nur im Wildwasser eine größere Rolle spielt. Auf Wanderflüssen mit Kies ist es sicher nicht weiter tragisch, wenn's aber an Grundgestein und Granit mit scharfen Kanten geht wirst Du mit PE und Royalex auf Dauer Probleme mit dem Abrieb haben. Da wechseln auch Kajaker regelmäßig ihr Boot. Da neue Material des Robson Brooks (http://www.Robsonpaddle.de) könnte da vielleicht auch eine gute Wahl sein. Langzeiterfahrungen fehlen aber noch.
Gruß
Florian
-------------------------------------------------- Keep the open side up!
Der Abrieb ist zwar häßlich, trotzdem glaube ich geht es schon ziemlich lange bis ein Wanderboot dadurch wirklich kaputt und unbrauchbar ist. Ich habe im Hof des Nova-Craft-Importeurs einmal einen Prospector angeschaut der anscheinend im Verleih benutzt wird... der war zwar vollkommen durchgeschrabbelt so dass schon massenhaft die weiße Kernschicht durchlugte, trotzdem war er anscheinend noch im Gebrauch.
Wir fahren einen Prospector aus Royalex Light. Der Abrieb ist zwar relativ hoch, zugegeben - jedoch haben wir auf dieser Welt ja noch genügend anderes zu tun ausser Kanufahren also wird selbst dieses dünnere Material wohl lange genug durchhalten. Und es macht halt einen gewaltigen Unterschied ob du 38 kg, 30 kg oder 28 kg aufs Autodach wuchtest.
Selbst wenn an einigen Stellen die weiße Kernschicht durchschaut ist das noch kein Problem. Sie sollte nur überlackiert werden, da diese angeblich UV empfindlich ist. Wenn die Kratzer wirklich tiefer und breiter sind dann einfach Epoxy Spachtel drauf und überlackieren. Das hält und macht keine Probleme mehr.
Ich habe mir jetzt auch fürs WW einen Canadier aus Royalex bestellt. Ich vertraue diesem Material immer noch.
@Frank und Arno: Der Outrage liegt jetzt beim blueandwhite und wird in den nächsten Tagen bei mir angeliefert.
Habe einmal ein PU-Kajak gesehen, das ein Spielkartengroßes Loch im Bug hatte. Das fehlende Stück wurde zum Glück gefunden und konnte wieder eingeschweißt werden. Habe mal ein PU-Canadier gefahren. Der Boden war wabbelig. Saugte sich beim Fahren geradezu am Wasser fest. Anscließend haben wir es zu zweit 10m weit getragen. Das hat gereicht. Warum werden solche Boote gebaut?? Fragt sich Dull Knife
Hallo Maik, ich fahre seit ca 6 - 7 Jahren einen 17er Prospector Royalex light. Bei meinen 115 kg kommt es vor allem im Heckbereich zu manchmal stärkeren Grundkontakten, deshalb habe ich vergangenes Jahr eine Kevlarmatte als Verstärkung aufgeklebt. So etwas sollte man erst machen, wenn die äußere Schicht wirklich durch ist und nicht als Prophylaxe. Mein Nutzerprofil scheint Deinem ähnlich, vorwiegend Flüsse, wo auch bei Normalwasser gelegentliche Bodenberührungen die Regel sind. Ich würde wieder Royalex nehmen, allerdings nicht wieder die Light-Version.
schliesse mich dem Beitrag von Peter an: wir haben uns einen gebrauchten Prospector 16` aus Royalex mit schon ein paar leichten Abschürfungen gekauft und haben vom Händler auch die Empfehlung bekommen, diesen Kevlar-Schutz erst anzubringen, wenn diese Stellen schon sehr stark abgenutzt sind. sepp
auch ich fahre seit 5 Jahren einen 17'er Prospector von Nova Craft aus Royalex. Für meine Urlaubstouren, wo ich nicht weiß, was mich erwartet, würde ich es mir immer wieder kaufen. Besonders hinten geht die Farbe des öfteren ab, aber dafür habe ich eine Sprühdose.
Ich hatte vorher den Sundowner von Wenonah aus Tufweave, da hatte ich wesentlich mehr Arbeit mit.
Danke für die vielen Tips, ich sehe das die Mehrheit von Euch zu Royalex tendiert. Nun muß ich nur noch meinen inneren Schweinehund vom preis überzeugen. Was ich noch nicht wußte, das man großflächigen Abrieb mit Kevlarmatten reparieren kann. Ist zumindest ein großer Vorteil gegenüber PE. Die Möglichkeit mein Boot im trockenen, kühlen und dunklen Raum zu lagen habe ich. Nova craft beschreibt die Fahreigenschaften seines PE-Prospector als gleichwertig gegenüber Royalex, halt ist das Boot nur schwerer. Wer die Wahl hat, hat die Qual. Nun gut ich werd mal ne Nacht drüber schlafen und dann Augen zu und durch.
Danke für die vielen Tips, ich sehe das die Mehrheit von Euch zu Royalex tendiert. Nun muß ich nur noch meinen inneren Schweinehund vom preis überzeugen. Was ich noch nicht wußte, das man großflächigen Abrieb mit Kevlarmatten reparieren kann. Ist zumindest ein großer Vorteil gegenüber PE. Die Möglichkeit mein Boot im trockenen, kühlen und dunklen Raum zu lagen habe ich. Nova craft beschreibt die Fahreigenschaften seines PE-Prospector als gleichwertig gegenüber Royalex, halt ist das Boot nur schwerer. Wer die Wahl hat, hat die Qual. Nun gut ich werd mal ne Nacht drüber schlafen und dann Augen zu und durch.
Na das sind ja PE-Geschichten! Ich kann das nicht bestätigen. Wir haben seit Jahren (manche Boote sind schon 10 Jahre als) PE Boote (3lagig) im Verleih und hatten noch nie Probleme mit Abnutzung oder gar Brüchen. Obwohl bei uns ein Wehr mit viel Beton in der Nähe ist. Selbst bei -10°C sind die Boote noch elastisch.
Das Einzige was bei PE sein kann ist eine schlechte Konstruktion des Bootes an sich. Denn PE ist von Natur aus Elastisch und weich. So habe ich selber einmal ein sehr großes PE Boot ... beladen auf einen Bootswagen gestellt. Dabei wurde der Boden so stark gebogen das es auf der Innenseite ein Riß gab. Das war aber in erster Linie ein Anwendungsfehler von mir. Und ein Konstruktionsfehler. Da wäre warscheinlich auch ein andres Boot beschädigt worden. Wir haben aber auch andere PE Boote bei denen die Form steif und belastbar ist.
Ich selber halte PE Boote für die erste Wahl wenn es hart zur Sache geht. Auch für die Familie, dann können die Kids ran ohne das Papa immer nur Angst um sein Boot hat.