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Dieses Thema hat 5 Antworten
und wurde 889 mal aufgerufen
 TOURENBERICHTE
Troubadix Offline



Beiträge: 1.359

28.08.2016 02:11
Arup A, Norha Sö, Tega, Ove Sö und Hvidberg A Antworten

Moin,
nach 2 Wochen Kanusegeltour mit Charly auf dem Limfjord (Bericht später), habe ich mir mit meiner "Großen" die Befahrung einer interessanten aber eher unbekannten Gewässerstrecke vorgenommen.
Das Gebiet liegt östlich des Nationalparks Thy im äußeren Nordwesten Dänemarks und ist im DKV-Führer unter Dänemark nicht aufgeführt.
Die Fahrstrecke kann beliebig verlängert werden da sie durch mehrere Seen unterhalb Agger bei Thyborön in den Limfjord mündet. Die Arup A kann ca. 15-20km oberhalb bereits begonnen werden nur schien uns der Wasserstand nicht besonders naturverträglich also starteten wir in Arup an einer guten Einsetzmöglichkeit vor der Dorfbrücke.
Die Au hat eine passable Fließgeschwindigkeit und ist im Oberlauf klar und mit vielen verschiedenen Wasserpflanzen bewachsen auch die Ufer sind durchaus abwechslungsreich mal mit Schilfrohr mal mit Weidenbrüchen oder Erlen bewachsen, Viehweiden und Ackerflächen wechseln ab und zu das Bild. 2 mal gibt es Waldstrecken zu durchpaddeln.
Der Einfluss in den verlandenden Norhö Sö gestaltet sich im Pflanzenwirrwar etwas schwierig vor allem wegen der spürbaren Strömung, unzählige Bekassinen erheben sich um uns herum, einen Schwanenpaar geht auf Abstand, Gänse und unzählige Kormorane erheben sich in die Luft, ein Großteil der gleichen Arten bleibt um uns auf dem Wasser und lässt sich nicht weiter stören. Der nur halb meter tiefe schlammige See ist schnell durchquert. Unvergesslich bleiben die dicken Schleie die immer wieder in den Pflanzenteppichen zu beobachten sind und mit dem Rücken dabei aus dem Wasser ragen.
Die Tega empfängt uns mit hohem Röhrrichtufer und Weidendickichten an den Ufern dazu können wir gleich mehrere Eisvögel auch beim Fischen beobachten, Aglaja erntet aromatische Wasserminze, für uns hat sie das intensivste Minzaroma der Pfefferminzarten. Hünengräber sind auf den mit Heide und sturmgepeitschtem Weißdorn bewachsenen Hügeln zur Linken zu beobachten
Wie schon in Arup ist auch unter der Brücke zur Einmündung in den Ove Sö zu beiden Seiten für den Otter eine Faunapassage angebracht, das wird auch an allen weiteren Brücken der Fall sein.
Der obere Teil des Sees ist mit Wind im Rücken schnell durchquert. Auf unserem Atlas ist die folgende Insel rechts wie links zu umfahren, wir entscheiden uns für links was sich als eklatanter Fehler heraus stellt.
Es wird unmerklich langsam immer flacher und wir müssen aussteigen und von Wasserloch zu Wasserloch uns mit dem glücklicherweise sehr leichten Kanu und nur Tagesgepäck durch den Schlick kämpfen, Aglaja ist not amused, hat Gelbrandkäfer, Blutegel, Wasserskorpione und anderes Ungetier im Wechsel im Schlick an ihren Beinen kleben, kleine Ringelnattern flüchten unter ihren mühsamen Schritten davon. Irgendwann ist es geschafft, im letzten Moment starten fünf Kraniche vor uns durch und lassen sich 200m hinter uns gleich wieder nieder. Der zweite Teil des Ove Sö vergeht wie im Flug, der Wind hat ordentlich aufgefrischt unsere Körper reichen als Segel, ich muss nur noch steuern, Aglaja steigert das Tempo noch in dem sie ihre Jacke als Segel verwendet.
Über Leitnetze hinweg erreichen wir den Einlauf in die Hvidbjerg A, rechts und links sitzen Hunderte von Wildgänsen und Mikados, wie Aglaja die Kormorane nennt, an den Ufern. Schnell rücken die Ufer näher heran, Landwirte fahren ihre Ernte ein, Mähdrescher wirbeln Staub auf, die Kreiselmäher klappern. Möwen, Krähen und Fischreiher durchstöbern das frisch gemähte Gras.
Irgenwann tauchen wir in eine andere Welt ein die irgendwie märchenhaft wirkt und zu der sonst von der Nordsee geprägten ganz anderen Landschaft nicht zu passen scheint.
Hinter jeder Kurve ein neuer Eisvogel, mehrere Naturbauten in den Uferwänden, Kormorane und Rotschenkel sowie ein paar Triele passen auch nicht wirklich ins Bild. Charly entdeckt ein Reh am Ufer und Aglaja kann nur durch energisches Zugreifen den Hund im letzten Moment noch daran hindern auf Jagd zu gehen. Irgendwie bin ich froh wieder Tageslicht zu sehen, Charly beruhigt sich wieder und sieht uns etwas vorwurfsvoll an.
Nach 2-3 Km tauchen wir wieder in Wald ein und beenden nach einiger Zeit die Tour in Morup Molle an der Brücke bei der alten Mühle die heute ein Dorfkrug ist. Würden wir weiter fahren wäre es dunkel bis wir nach Agger kämen und uns reichen die gut 20km für Heute. Mit den reichlich vorhandenen Brombeeren vertreiben wir uns die Zeit in Morup bis meine Frau und Lej aus Vorupör her gefahren sind um uns ab zu holen. Anschließend hat Lej mich noch zum Makrelen Angeln überredet wonach ich dann endgültig platt war.
Jürgen

Angefügte Bilder:
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gwlap Offline




Beiträge: 142

28.08.2016 04:41
#2 RE: Arup A, Norha Sö, Tega, Ove Sö und Hvidberg A Antworten

danke für's teilen.

bye

Gunter

--

... der den Ally segeln will.


Donaumike Offline




Beiträge: 1.368

29.08.2016 09:01
#3 RE: Arup A, Norha Sö, Tega, Ove Sö und Hvidberg A Antworten

Moin Jürgen,

einfach schön Tee zu trinken, den man auf Tour aufgelesen hat Wasserminze ist für einiges gut. Hünengräber aus der Jungsteinzeit vom Kanu aus zu sichten, hat u.a. auch etwas.

Danke für Bericht und Bilder.

Waren bei der Wasserlochwanderung auch Mücken am Stechen?

Grüße Mike


Wolfgang Hölbling Offline




Beiträge: 3.677

29.08.2016 11:39
#4 RE: Arup A, Norha Sö, Tega, Ove Sö und Hvidberg A Antworten

So gesehen, geht es auch ohne Alpen ausgezeichnet. LGW

http://www.canoebase.at/
http://www.swiftcanoe.eu/

Wolfgang Hölbling


Saleha Offline




Beiträge: 38

29.08.2016 14:23
#5 RE: Arup A, Norha Sö, Tega, Ove Sö und Hvidberg A Antworten

hallo Jürgen,
mal ein ganz anderes Paddelrevier, klingt interessant, danke.
Viele Grüße
Sandra


Troubadix Offline



Beiträge: 1.359

02.09.2016 17:31
#6 RE: Arup A, Norha Sö, Tega, Ove Sö und Hvidberg A Antworten

Moin Mike,
zur Startzeit mittags sind in ganz Dänemark Mücken kein Problem und wir waren nach ca. 5-6 Std. am Ziel als es noch volles Tageslicht hatte. Der Wind hätte auch zur Dämmerung dafür gesorgt dass evtl. vorkommende Viecher chancenlos geblieben wären. Im Gegensatz zu idyllischen Südseeinseln oder Pazifikufern gibt es dann am Meer in Dänemark auch überhaupt keine stechenden Mücken.
LG Jürgen


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