Gestern wurde ich auch ohne Anmeldung sehr freundlich aufgenommen: Partychrasher, Invader…, doch die Ausfahrt am Abend war dann ein wenig mühsam. Einerseits, weil ich wieder einmal einen Explorer fahren wollte und mich das Gewicht des TT dann doch völlig überraschte, andererseits weil ich zu spät war und solo im böigen Wind der Gruppe nachfuhr. Irgendwann gab ich auf, fotografierte einen blauen Reiher beim Fischen, einen Loon, der wie aus dem Nichts kaum 10m neben dem Kanu auftauchte. Da hörte ich Stimmen, die Gruppe war auf der anderen Seite einer der vielen Insel unterwegs, in flotter Fahrt ging es schließlich zurück. Der Abend war gesellig, immer wieder mußte ich erklären, woher, was, wohin,… ich bin schließlich der erste Europäer beim WCA. Erstaunlich, wie viele in irgendeiner Weise mit Deutschland, Österreich, Slowenien, … sei es durch Herkunft oder Urlaub verbunden sind, einige sprechen sogar ein wenig Deutsch. Die Nacht in meinem neuen Heim, Shady Lane 2, war kurz, ich habe mich noch immer nicht ganz umgestellt und von 4 Uhr weg, ist es doch noch fast drei Stunden dunkel. Am Morgen habe ich die Außendusche kennengelernt, Kabinen unter freiem Himmel, aber dafür mit Warmwasser! Das hätte ich früher wissen sollen! Nach einem opulenten Frühstück stand heute Flachwasser am Programm. Und ein strammer Wetterwechsel. Wir starten bei Wind, dann kommt Regen, plötzlich Sonne, wieder Wind, nahe Sturmstärke. Die Landschaft, ein endlos scheinendes Seenlabyrinth mit kurzen Fließwasserverbindungen, ist zur beginnenden Herbstfärbung einfach zauberhaft. Gut, daß ich heute einen Partner im Kanu habe (noch dazu im Bug), so kann ich hin und wieder fotografieren. Kaum zurück, setzt strömender Regen ein und stürmischer Wind, die Temperatur fällt deutlich ab. Das ist ein Fall…? Richtig! Für die Außendusche. Irre! Ein gutes Abendessen und zwei beeindruckende Vorträge über Flußbefahrungen beschließen den Tag. Am Weg zu meinem Hüttchen sind bereits Sterne zu sehen. Es wird kalt. Morgen geht es zu den berühmten Palmer Rapids. Alle sagen, da muß ich hin, aber das wollte ich ohnedies. WW1, zum Aufwärmen, WW2 zum Nachlegen, und eine Drei zum Drüberstreuen… unter Führung ausgezeichneter Guides. Ob das alles stimmt, sage ich Euch morgen. Ganz nebenbei habe ich aufgeschnappt, man könne die eine oder andere Stufe auch rückwärts…
Aufgeregt, W
Ps. Eine Chinesin aus Toronto – den Namen kann ich weder aussprechen, noch schreiben - hat eine Flasche Rotwein dabei. Muß helfen, die zu leeren. Vielleicht hilft das.
Update: Vorweg: stimmt...und der Wein war zu viert bald weg. Vorträge, ... so viele liebe Leute kennengelernt! Eine tolle Truppe!
Morgens, ein wenig Ommering am windstillen See, dann zu den Palmer Rapids... aber, ziemlich entspannt - seht selbst.
Habe vor ein paar Stunden endlich mein Kanu für die Weiterreise über Hearst nach Grand Portage geholt, komme jetzt wohl zur Ruhe. Beim Autofahren.
Die Laubbäume sind fast verschwunden, es geht nach Norden...
LGW
Ps. Heinz, Du würdest Dich hier im nördlichen Ontario wohlfühlen, hier spricht man Steirisch. Steirisches Englisch natürlich, aber es hört sich gleich an.
Jürgen, der Missinaibi mag mich nicht. Entenkacke!
Schöner gesagt: Unsere Träume erfüllen sich, einer nach dem anderen, zu Tode. Dieser nicht.
Schon bei der Ankunft sehe ich: kaum Wasser. Das heißt: flußabwärts ist nach den Thunderhouse Falls kein zurück mehr, aber auch kein Weiterkommen. Der Fluß fällt praktisch trocken. Aber ich bin hartnäckig, will jemanden finden, der mich wenigstens eine Dreitagetour weit flußaufwärts bringt. Alle raten ab. Ich stelle mich gern ein wenig dämlicher als ich bin, muß aber einsehen, ich kann zwar das heutige Wetter aussitzen, aber der Wasserstand wird deshalb nicht höher.
Am Shallow Lake will ich wenigstens einen Tag verbringen. Aber alles ist zu. Das ältere Pärchen, das da arbeitet, rät ab im Zelt zu übernachten: Ihre Hunde wurden von Wölfen gerissen, zweimal in einem Monat gab es genau in dem Abschnitt Bärenprobleme, mit ernsthaften Verletzungen. Daß ich nur ein Tarp dabei habe, erwähne ich dann erst gar nicht.
Gut, ich bin ein wenig naiv, aber nicht blöd. Ich kaufe bei Indianern, pardon, First Nations ein kleines Schmuckstück, schenke es dem Fluß.
Ob ich glaube das hilft? Sei bitte nicht kindisch - natürlich nicht! Aber wenn doch, soll es mir Recht sein.
LGW
Ps. Gut, dann fahre ich eben heute noch ein paar hundert km. Die Kanadischen Straßen und ich sind bisher voll kompatibel.
Viel Wasser hatte ich inzwischen unter dem Kiel, besonders die verschiedenen Landschaften haben mich beeindruckt. zB.: die Ufer des Lake Superior, oder Lake Nipissing West, bei Lavigne: eigentlich kein ideales Paddelrevier, aber offenes Wasser und Wind, waren heuer ohnedies dominant. Oft fordernd, nie grenzwertig.
Jetzt, in Toronto das Kontrastprogramm: die Ampel zählt die Sekunden runter, wie lange noch Zeit ist, den Übergang zu verlassen, dann... kein Wunder, daß alle im Laufschritt unterwegs sind. Aber ich hatte fast vergessen, wie bunt dieses Völkchen ist! Mit Unterscheidung der Hautfarben ist da noch nichts getan... Spadia / Dundas - Chinatown. Ich gehe Vietnamesisch essen. Köstlich!
Die Bilder lassen die 14 Tage noch einmal lebendig werden... vielleicht hat ja der eine oder andere Lust, ein wenig "Spazierenschaun".
LGW
Ps. In der Klimaanlage in meinem Hotelfenster wohnen Hörnchen, richtig fette. Das Fliegennetz ist zerrissen, hin und da sehe ich einen Hörnchenkopf, wenn sie zu mir ins Zimmer schauen. Das kracht gewaltig, wenn sie vom Baum rüberspringen. Na das kann ja eine lustige, letzte Nacht in Canada werden.
Servus Wolfgang Danke für die tollen Bilder und für den Bericht. Wir wünschen Dir eine angenehme Heimreise und freuen uns auf die Gespräche am Lagerfeuer in Edling. Gut das Du bei der Heimreise nicht über die Österreichisch-Deutsche Grenze musst. Wir durften am Sonntag Drei Stunden warten um nach Deutschland einzureisen. Wir sehen uns in Edling Lieben Gruß knud
Uwe, kunstvoll veredelte Findlinge als Wanderstöcke, manche geschnitzt, mit Applikationen, zB. mit Vogel obenauf, .... aber immer Unikate, einfühlsam gemacht. Erzählen, ja da gibt es einiges. ZB. kennt jeder den Unterschied zwischen Moose und Elk? Aber erst mal freue ich mich Euch bei der AOC-Herbstfahrt zu Paddeln, wird sicher schön und Ihr ward ja auch nicht müßig. Oder? Bis bald, am Wasser, W
Der Elk = Wapiti heißt in Russland Maral , wobei es Unterarten gibt. Und die Engländer meinen mit Elk wiederum den Elch. Um die Verwirrung vollständig zu machen.
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, wobei es Unterarten gibt.
